
Am 21. März 2025 hat die Evangelische Kirchgemeinde Altenburg die Möglichkeit, mit ihrem Projekt „Altenburger Hofsalon“ Unterstützung zu beantragen. Das Motto des Projekts, „worauf wir stolz sind“, spiegelt den Wunsch wider, einen offenen Begegnungsort zu schaffen, der die Kirche mit der Stadtgesellschaft verbindet. Zielgruppen sind sowohl alte als auch junge Menschen, Etablierte sowie Zugezogene. Der Hofsalon soll als Erprobungsraum wirken und als offenes Schaufenster für die Gemeinde sowie die säkulare Gesellschaft dienen. Die Initiative bietet eine Vielzahl von Aktivitäten an, darunter interkulturelle Kochabende, Kunst- und Bildungsangebote sowie soziale Begegnungsräume, die dazu beitragen sollen, die Kirche in einer säkularisierten Region lebendig und relevant zu halten. [abg-net.de] berichtet, dass eine Vernetzung mit lokalen Akteuren wie der Stadtbibliothek, dem Familienzentrum und dem FACK e.V. angestrebt wird. Langfristig verfolgt das Projekt eine nachhaltige, kleinteilige Finanzierung der Angebote, sodass die Förderung für kreative Öffentlichkeitsarbeit und materielle Ressourcen nutzbar gemacht werden kann.
Die Unterstützung wird durch ein Abstimmungsaufruf an die Bevölkerung initiiert, um den Altenburger Hofsalon ins Leben zu rufen. Wolfang Bönsch, der vor knapp zwei Jahren nach Altenburg zurückzog, hat ebenfalls den Wert solcher Begegnungsstätten erkannt. Er beschrieb, wie er sich anfangs einsam fühlte und den Kontakt zu verschiedenen Generationen vermisste. Bönsch und Pfarrer Sandro Vogler, der neu in Altenburg ist, teilten diese Erfahrungen. Die Einsamkeit betrifft dabei mehrere Altersgruppen, darunter Senioren, Junggesellen sowie alleinerziehende Eltern.
Gemeinschaft gegen Einsamkeit
Vogler hebt hervor, dass der Geist der Gemeinschaft entscheidend ist, um Einsamkeit zu bekämpfen. „Es sind nicht nur die Orte, an denen Menschen zusammenkommen, sondern vor allem die Erfahrungen von Gemeinsamkeit“, erklärt er. Bönsch hingegen fand Anschluss im OpenLab der Stadt und bei verschiedenen Veranstaltungen, darunter der Feierabend hinter der Brüderkirche. Er ist nun aktiv in der evangelischen Kirchgemeinde und unterstützt dort ehrenamtlich als Lektor. Der Hofsalon wird als ein zentraler Treffpunkt angesehen, an dem verschiedene Generationen und Kulturen zusammenkommen können.
Aktivitäten, die im Hofsalon geplant sind, sollen auch die Integration in die Gesellschaft unterstützen. In Deutschland sind Kommunen gefordert, lokal Verantwortung zu übernehmen und Integrationsstrategien zu entwickeln. [bpb.de] beschreibt, dass seit den 1990er Jahren die politische Bedeutung kommunaler Integrationskonzepte gestiegen ist. Kommunen moderieren landes- und bundespolitische Integrationsangebote und suchen Lösungen für lokale Herausforderungen. Es handele sich hierbei oft um einen Paradigmenwechsel hin zu interkulturellen Konzepten, die auch die Mehrheitsgesellschaft einbeziehen. Dies ist besonders relevant, angesichts der sozialen Probleme, die durch steigende Zuwanderungszahlen sichtbar wurden.
Der Altenburger Hofsalon als Modellprojekt
Der Altenburger Hofsalon könnte in diesem Kontext als Modellprojekt fungieren, das kreative Ansätze zur Förderung des sozialen Miteinanders bietet. Bönsch und andere Akteure leiten das Projekt und haben zudem eine Benefizaktion namens „Ein Licht im Advent“ ins Leben gerufen, um Spenden für die Ausstattung des Hofsalons zu sammeln. Letztendlich ist es das Ziel, einen Raum zu schaffen, der Einsamkeit nicht nur bekämpft, sondern auch die Vielfalt der Gesellschaft widerspiegelt.