
Am 9. Januar 2025 fand in Thüringen der Landesfahndungstag statt, ein Aktionstag, der alle Landespolizeiinspektionen einbezog. Hauptziel war die Reduzierung der Zahl bestehender Haftbefehle, insbesondere im Bereich politisch motivierter Kriminalität. Insgesamt wurden während dieser Aktion 86 Haftbefehle vollstreckt, wovon 22 Personen in Justizvollzugs- oder Jugendstrafanstalten inhaftiert wurden. Damit betraf die Fahndungsaktion 79 unterschiedliche Personen.
Die Geschlechterverteilung unter den Betroffenen war eindeutig, es handelte sich zu 86 % um Männer und zu 14 % um Frauen. Für die inhaftierten Personen summierte sich die Gesamtzahl an verbüßten Haftstagen auf 2334 Tage. Ein zentrales Ergebnis der Aktion war auch die Abwendung von Haftbefehlen durch Zahlungen. So konnten 57 Personen ihre Haftbefehle durch Zahlungen abwenden, wobei insgesamt knapp 21.000 Euro an Geldstrafen und Gebühren eingezogen wurden.
Hintergründe und Delikte
Die Haftbefehle betrafen verschiedene Delikte, darunter nicht beglichene Geldbußen sowie Körperverletzungs- und Betrugsdelikte. Auch Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz trugen zur Ursachenliste bei. Besonders auffällig war die höchste Abwendungszahlung eines 45-jährigen Mannes aus Saalfeld, der knapp 3.000 Euro zahlte.
Besonders belastend war der Fall eines 20-jährigen Mannes aus Schmalkalden-Meiningen, der gleich drei Haftbefehle hatte. Auf der anderen Seite wurden auch erhebliche Vorfälle wie der Widerstand einer 22-jährigen Frau gegen Polizeibeamte im Altenburger Land sowie die Verletzung einer Beamtin während eines Einsatzes registriert.
Drogen und weitere Straftaten
Ein weiterer Anziehungspunkt der Fahndungsaktion war die sicherstellung von Betäubungsmitteln und pyrotechnischen Erzeugnissen ohne Prüfzeichen. Im Ilm-Kreis entdeckten die Beamten eine Cannabisplantage und sicherten mehrere hundert Gramm Marihuana, was zur Einleitung von Ermittlungsverfahren wegen Drogenfunds führte.
Die erfassten Delikte, insbesondere gefährliche Körperverletzung und schwere Körperverletzung, verdeutlichen die Komplexität der Kriminalitätslage in Thüringen. Bei gefährlicher Körperverletzung spielt neben der Art der Tatbegehung auch die Verwendung von Waffen oder gefährlichen Werkzeugen eine entscheidende Rolle. Hingegen berücksichtigt die schwere Körperverletzung die umfassenden Folgen der Tat, die bis hin zu dauerhaften Beeinträchtigungen wie Verlust von Gehör und Geisteskrankheit reichen können. Weitere detaillierte Informationen zu den Delikten sind im Kriminalatlas Thüringen 2023 zu finden.
Zusammenfassend zeigt der Landesfahndungstag die anhaltenden Bemühungen der Thüringer Polizei, bestehende rechtliche Vorgänge zu klären und dabei erneut ein deutliches Zeichen gegen die Kriminalität zu setzen. In der Summe stehen die positiven Ergebnisse in Bezug auf die Reduzierung von Haftbefehlen und die Abwendung durch Zahlung im Kontext einer stetigen Optimierung der Polizeiarbeit in der Region.