Altenburger Land

Wasserpreise in Altenburg explodieren: Bürger müssen tief in die Tasche greifen!

Ab dem 1. Januar 2025 wird es in der Stadt Altenburg zu einer drastischen Erhöhung der Wasser- und Abwassergebühren kommen. Der Stadtrat hat am 28. November 2024 mit 19 zu 18 Stimmen entschieden, die Gebühren um bis zu 65 Prozent zu erhöhen. Dies bedeutet für die Bürger eine durchschnittliche Mehrbelastung von etwa 100 Euro pro Jahr bei einem Verbrauch von 30 Kubikmetern Wasser, was monatlich etwa 8,50 Euro extra ausmacht. Die Entscheidung zur Preiserhöhung sorgt bereits für Unmut in der Bevölkerung, insbesondere in sozialen Netzwerken, wo falsche Behauptungen und Missverständnisse verbreitet werden.

Martin Wenzel, der Leiter des WABA-Werkes, betont die Notwendigkeit dieser Anpassung. Die Gründe für die Erhöhung liegen in den stark gestiegenen Kosten für Energie, Bauleistungen und Materialien. Zugleich war ein Rückgang im Trinkwasserverbrauch und bei den Schmutzwassereinleitungen festzustellen, insbesondere aus dem gewerblichen Bereich. Dies hat zur wirtschaftlichen Schwächung des WABA geführt, die in den letzten Jahren umfangreiche Investitionen tätigte, darunter gesetzlich vorgeschriebene Projekte wie Pumpstationen und Kanäle in Kosma sowie ein Regenüberlaufbecken in der Käthe-Kollwitz-Straße. Diese Maßnahmen hatten Kosten in Höhe von 14,3 Millionen Euro, von denen nur 2,2 Millionen Euro durch Fördermittel abgedeckt wurden.

Investitionen und Fehlplanungen

Die Stadt steckt auch in einer schwierigen finanziellen Lage, die durch einen Investitionsstau bei über 220 Kilometern Abwasserkanälen gekennzeichnet ist. In den letzten vier Jahren wurden lediglich 7,5 Kilometer saniert oder neu gebaut. Bürgermeister André Neumann wurde bereits im Januar über ein mittleres sechs-stelliges Defizit im WABA-Etat informiert; er lehnte jedoch vor der OB-Wahl höhere Gebühren ab. Kritiker der Erhöhung führen aus, dass frühere fehlerhafte Investitionen – darunter eine überdimensionierte Kläranlage und eine Druckleitung für sechs Millionen Euro – zu dieser Situation geführt haben.

Der Schlachthof, der einst der Hauptnutzer dieser Investitionen war, hat seine Produktion dramatisch reduziert und hat damit keine ausreichende Grundlage für die bestehenden Infrastrukturkosten geschaffen. Die Stadt hatte zudem auf steuerfinanzierte Fördermittel zurückgegriffen, was in der Bevölkerung auf Unverständnis stößt. Viele spüren die Auswirkungen der höheren Gebühren auch in Restaurants, Friseursalons und anderen Dienstleistungsbereichen, da die Betreiber gezwungen sind, die Kosten an die Kunden weiterzugeben.

Transparenz und Ausblick

Um den Bürgern mehr Transparenz zu bieten, hat der Stadtrat die entsprechenden Beschlussunterlagen öffentlich gemacht. Die Gebühren werden künftig jährlich überprüft, und es besteht die Hoffnung, dass sie bei stabileren Kosten sinken könnten. Ähnliche Herausforderungen stehen auch anderen deutschen Kommunen bevor, die ebenfalls gezwungen sind, die Gebühren zu erhöhen, um kostendeckend zu arbeiten.

Die Stadt Altenburg sieht sich nun der Herausforderung gegenüber, die finanziellen Belastungen für ihre Bürger mit der notwendigen Modernisierung ihrer Infrastruktur in Einklang zu bringen. Dies könnte langfristig entscheidend für die Zufriedenheit und das Vertrauen der Bürger in die Stadtverwaltung sein.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
altenburg.tv
Weitere Infos
lvz.de
Mehr dazu
kommunal.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert