
Mit dem Einzug des Frühlings in der Region Göttingen sind die ersten Blütenknospen und das rege Treiben der Insekten deutlich sichtbar. Während Gärten nach dem Winterschlaf erwachen, stehen die Gärtnerinnen und Gärtner vor der Herausforderung, ihre Beete auf die bevorstehende Saison vorzubereiten. Eine der größten Schwierigkeiten in diesem Jahr ist die aktuelle Trockenheit, die durch den fortschreitenden Klimawandel zusätzlich erschwert wird. Dies betrifft insbesondere die Dürren in den Böden, wie Göttinger Tageblatt berichtet.
Hans Joachim Stöbe, ein erfahrener Kleingärtner, schildert, wie er seit 1988 die Entwicklungen in seinem Garten verfolgt hat. Er kennt die Veränderungen, die sich in den letzten Jahrzehnten vollzogen haben: kürzere, heißere Sommer und extreme Starkregen. Diese klimatischen Verschiebungen führen zu einem erhöhten Arbeitsaufwand, da Frostgare seltener auftritt und die Bodenauflockerung erschwert wird.
Herausforderungen für Gärtner
Wasserknappheit ist für Stöbe ein zentrales Thema, weshalb er Regenwasser in Fässern sammelt. Der Anpassungsdruck auf die Gartenarbeit wird spürbar, da Pflanzen ausgewählt werden müssen, die trockene Perioden überstehen können. Besonders heikle Pflanzen wie Hortensien sind dabei problematisch. Die Situation ist ebenfalls im Eichsfeld angespannt, wo Brit Werner über trockene obere Bodenschichten berichtet. Besonders in Staudenbeeten des Lehrgartens in Duderstadt ist die Trockenheit deutlich sichtbar, trotz eines hohen Grundwasserspiegels.
Werner plant, seinen Garten strukturell umzubauen, um ihn besser an die klimatischen Veränderungen anzupassen. Die Einführung von Kraterbeeten könnte eine vielversprechende Lösung darstellen. Diese speziellen Beete sind so konzipiert, dass sie Wasser in der Mitte sammeln und verschiedene Pflanzenzonen schaffen, die sich nach ihrem Wasserbedarf richten. Diese Anpassungen sind essenziell, um die negativen Auswirkungen des Klimawandels abzumildern.
Anpassung der Gärten an das Klima
Die Herausforderungen, die sich aus der Klimakrise ergeben, sind nicht nur auf die Region Göttingen beschränkt. Die gesamte Gesellschaft spürt die Effekte, die sichtbar werden durch trockene Sommer, milde Winter, Stürme und Starkregen. Wie der NABU berichtet, leiden vielerorts Gärten unter vertrocknetem Gemüse, braunem Rasen und Überflutungen. Um diesen Veränderungen zu begegnen, behelfen sich Städte und Kommunen, indem sie Stadtbäume und Grünflächen an die neuen klimatischen Bedingungen anpassen.
Für Privatgärtner gibt es zahlreiche Möglichkeiten, aktiv zu werden. Der NABU bietet wertvolle Tipps, wie Gärten klimaangepasst gestaltet werden können. Anspruchsvolle Pflanzen wie Hortensien, Rittersporn und Rhododendron sind künftig gefährdet. Daher ist es wichtig, heimische Pflanzen zu wählen, die besser mit den veränderten Bedingungen zurechtkommen. Eine effektive Methode sind auch Kraterbeete, die Wärme und Feuchtigkeit speichern und empfindliche Pflanzen schützen.
Insgesamt bietet der NABU zahlreiche Gestaltungstipps für Gärten an, um diese nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere attraktiv zu halten und gleichzeitig den Anforderungen des Klimawandels zu begegnen. Ein nachhaltiges und umweltbewusstes Handeln in der Gartenpflege wird unverzichtbar, um den nachhaltigen Blick auf unsere Natur zu schärfen, so NABU.