Eisenach

Gewalt an Schulen: Thüringen schlägt Alarm – Was steckt dahinter?

Die Zunahme von Gewalt an Schulen ist ein besorgniserregendes Phänomen, das auch in Thüringen immer deutlicher zu Tage tritt. Laut Thüringen24 berichten Schulen von aggressiven Auseinandersetzungen zwischen Schülern und Übergriffen auf Lehrkräfte. Besonders gravierende Vorfälle ereigneten sich zuletzt an der Wartburgschule in Eisenach, die zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit rücken.

Am 24. Februar gab es gleich zwei gewalttätige Zwischenfälle an dieser Schule. In einem ersten Vorfall wurde ein Mathelehrer von einem 15-jährigen Schüler aus der neunten Klasse attackiert. Der Auslöser war ein Streit um ein Handy, das der Lehrer eingezogen hatte, da Mobiltelefone an der Schule verboten sind. Der Schüler schlug dem Lehrer mehrfach ins Gesicht und warf einen Stuhl nach ihm. Obwohl der Lehrer nicht ins Krankenhaus gebracht werden musste, erhielt er vor Ort notärztliche Hilfe. Laut Schulamt ist der Lehrer den Umständen entsprechend wohlauf und wird kommende Woche wieder unterrichten. Der zweite Vorfall ereignete sich, als ein Schüler der 8. Klasse eine Federmappe nach einer Lehrerin warf. Ob zwischen diesen Vorfällen ein Zusammenhang besteht, ist unklar.

Hintergründe und Ursachen

Die Gründe für solche gewalttätigen Akte sind vielfältig, wie der Polizei-Beratung zufolge. Disziplinlosigkeit, mangelnder Respekt und oft schwierige familiäre Hintergründe spielen eine zentrale Rolle. Experten warnen zudem vor der zunehmenden Gewalt im Schulalltag. In Thüringen gibt es rund 970 allgemeinbildende und berufsbildende Schulen, wobei Meldungen über besondere Vorkommnisse meist auf subjektiven Einschätzungen der Schulleitungen beruhen. Während staatliche Schulen verpflichtet sind, Gewalttaten zu melden, liegt es bei Schulen in freier Trägerschaft im Ermessen der Verantwortlichen.

Die Stadt Eisenach reagiert auf die gewalttätigen Vorfälle und prüft aktuelle Unterstützungsmöglichkeiten für betroffene Lehrer und Schüler. Oberbürgermeister Christoph Ihling und weitere Verantwortliche der Stadt haben sich bereits nach der Situation erkundigt und Unterstützung zugesichert. Des Weiteren wurde der schulpsychologische Dienst in die Gespräche mit Jugendhilfeeinrichtungen eingebunden.

Präventionsmaßnahmen und Programme

Um der steigenden Gewalt an Schulen entgegenzuwirken, haben verschiedene Arbeitsgruppen Maßnahmen zur Reaktion auf die gestiegenen Fallzahlen erarbeitet. Dazu zählen unter anderem die Schärfung der pädagogischen Interventionsformen, die Überarbeitung vorhandener Notfallunterlagen sowie die Einführung digitaler Hilfsangebote und ein verbessertes Deeskalationsmanagement. Diese Maßnahmen sind Teil des „Anti-Bullying-Programms“, das bundesweit unter dem Motto „Keine Chance mehr für Bullies“ beworben wird. Dieses Programm zielt darauf ab, gezielte und systematische Schikanen, auch Bullying genannt, an Schulen zu verhindern.

Das Anti-Bullying-Programm wurde mit dem Ziel entwickelt, das Schul- und Klassenklima zu verbessern und umfasst neben der Schulbehörde auch das Lehrpersonal, die Eltern, die Täter sowie die Opfer und Mitschüler. Frühzeitige Interventionen sind entscheidend, um Gewalt einzudämmen, wobei die Familie eine Schlüsselrolle in der Gewaltprävention spielt. Die Polizei hat bereits Medienpakete erstellt, die speziell für Schüler ab neun Jahren geeignet sind und Themen wie Mobbing und Aggression behandeln.

Angesichts dieser Entwicklungen wird deutlich, dass die Herausforderungen durch Gewalt an Schulen nicht nur ein lokales, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem darstellen, das umfassende Maßnahmen und Kooperationen benötigt, um eine positive Schulumgebung für alle Beteiligten zu sichern.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
thueringen24.de
Weitere Infos
mdr.de
Mehr dazu
polizei-beratung.de

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