Eisenach

Neuer Ausstellungsbereich im Bachhaus: Blasinstrumente zum Staunen!

Ein neuer Ausstellungsbereich im Bachhaus Eisenach wurde am 340. Geburtstag von Johann Sebastian Bach feierlich eröffnet. Der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, dass die Eröffnung des „Marc-Aurel-Hett-Saals“ an diesem besonderen Datum einen neuen Höhepunkt in der Geschichte des Museums darstellt. Die Ausstellung zeigt rund 150 Blasinstrumente, die von dem 83-jährigen Sammler Günter Hett gespendet wurden, unter dem Motto: „Vom Kuhhorn zum Double Bell“.

Günter Hett, der seine bemerkenswerte Sammlung über 30 Jahre hinweg aufgebaut hat, begann seine Karriere als Elektriker, bevor er Ingenieurwesen studierte und verschiedene Führungspositionen in der Industrie einnahm. Sein Leben lang hegte er eine Leidenschaft für Blasinstrumente, die aus seiner Kindheit im Posaunenchor erwuchs. Insbesondere nach dem Entdecken einer alten Ventilposaune in den 1990er-Jahren begann Hett gezielt, Blechblasinstrumente zu sammeln, wobei sein Fokus auf Modellen lag, die vor dem Zweiten Weltkrieg hergestellt wurden. Die gesamte Schenkung umfasst 468 Blasinstrumente, von denen rund 300 in das Magazin des Bachhauses überführt werden.

Besondere Instrumente der Sammlung

Die ausgestellten Stücke der Sammlung zeugen von der beeindruckenden Entwicklung von Trompeten, Tuben und anderen Instrumenten über mehr als 200 Jahre. Zu den Highlights zählen:

  • Double Bell (Kombination aus Euphonium und Baryton)
  • Hirtenhorn aus Rinderhorn
  • Lüneburger „Halbmond“
  • Helikon und Sousaphon
  • Trompeten mit Klappenventilen und Teleskopauszug
  • „Strohgeige“ (Violine für frühe Plattenaufnahmen)
  • „Spazierstocktrompete“ und Glasposaune

Hett hatte über 1300 Stücke in seiner Sammlung, die die Entwicklung der Blasinstrumente umfassend dokumentieren. Viele dieser wertvollen Instrumente fand er auf Flohmärkten oder über Plattformen wie Ebay. Er baute auch Kontakte zu Berufsmusikern auf, die seine Sammlung nicht nur schätzten, sondern auch Instrumente von ihm liehen.

Die Institution Bachhaus

Die Schenkung von Hett kommt dem Bachhaus in Eisenach, einem renommierten Musikinstrumenten-Museum, zugute. Der erste Lieferwagen mit Teilnehmern, die die Blasinstrumente abholten, hatte bereits die Reise nach Eisenach angetreten. Hett entschied sich zur Schenkung, um seiner Tochter die Verantwortung für seinen Nachlass zu erleichtern. Jörg Hansen, der Leiter des Bachhauses, besucht Hett regelmäßig, um Instrumente abzuholen und die Sammlung nach Eisenach zu bringen.

Die Gesamtkosten für Transport und die Einrichtung des neuen Saals belaufen sich auf rund 150.000 Euro. Die Ausstellung wurde zudem durch mehrere Institutionen gefördert, darunter die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Freistaat Thüringen sowie die Johann-Sebastian-Bach-Stiftung und die Neue Bachgesellschaft.

Insgesamt ist Hett stolz darauf, dass seine Instrumente in einem Museum ein neues Zuhause finden und hofft, dass sie einen bleibenden Eindruck hinterlassen werden. Sein Engagement für die Bewahrung dieser seltenen Blasinstrumente zeigt, wie wichtig es ist, auch die weniger bekannten Stücke zu schätzen und zu erhalten, nicht nur die Highlights.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
ksta.de
Weitere Infos
welt.de

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