
Am 13. Februar 2025 kommt es in Erfurt zu einem massiven Warnstreik im öffentlichen Dienst, ausgerufen von der Gewerkschaft Verdi. Betroffen sind zahlreiche Bereiche der Stadt, was zu einer erheblichen Beeinträchtigung des alltäglichen Lebens führt. Bereits am 31. Januar und 1. Februar 2023 mussten die Erfurter Bürgerinnen und Bürger mit den Folgen eines ähnlichen Streiks leben, bei dem die Müllabfuhr in der gesamten Stadt nicht stattfand. In den dafür vorgesehenen Tagen blieben Hausmülltonnen, Papiertonnen, Gelbe Tonnen sowie Bio-Tonnen unangetastet, was besonders in der Innenstadt und am Bahnhof für Unmut sorgte. Anwohner äußerten ihre Besorgnis über die Müllsituation, die sich schnell verschärfte.
Die Stadtwerke Erfurt informierten dazu, dass die reguläre Nachentleerung nicht in der Woche nach dem Streik erfolgen würde. Die Leerung der Mülltonnen wird erst zum nächsten regulären Entsorgungstag nachgeholt. Auch in der aktuellen Warnstreikwelle bleiben zahlreiche Subunternehmen, die für die Entsorgung zuständig sind, betroffen. Vor allem im Stadtrandgebiet kam es zu Ausfällen bei der Leerung der Papiertonnen, die von Dienstag bis Freitag nicht bedient wurden. Auch Containerdienste, die Entleerung öffentlicher Papierkörbe sowie die Sperrmüllabholung blieben aus.
Forderungen der Gewerkschaften
Verdi fordert in der laufenden Tarifrunde eine Erhöhung der Gehälter um 8 Prozent oder eine Mindeststeigerung von 350 Euro pro Monat. Darüber hinaus sollen höhere Zuschläge für belastende Tätigkeiten sowie ein Anstieg der Vergütung für Praktika und Ausbildungen um 200 Euro monatlich im Raum stehen. Des Weiteren wird die Einführung von drei zusätzlichen freien Tagen für die Angestellten angestrebt. Die Verhandlungen sind bereits in vollem Gange, doch die erste Runde am 24. Januar 2023 brachte trotz intensiver Gespräche kein Ergebnis. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 17. Februar 2023 angesetzt.
Die Situation für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst ist angespannt. Während die ersten Warnstreiks bereits hohe Wellen schlugen, stehen die nächsten Runden der Tarifverhandlungen am 17. und 18. Februar 2025 in Potsdam auf dem Programm. Diese Verhandlungen betreffen insbesondere die Forderungen von rund 2,5 Millionen Beschäftigten, daher ist die Aufmerksamkeit hoch.
Öffentliche Reaktionen und Auswirkungen
Die Erfurter Stadtwerke bemühen sich, trotz der Streiks die Beeinträchtigungen für die Bürger so gering wie möglich zu halten, müssen jedoch darauf hinweisen, dass Verzögerungen nicht auszuschließen sind. An den Streiktagen bleiben die Wertstoffhöfe sowie die Abfall- und Wertstoffberatung in der Magdeburger Allee geschlossen, was den Service für die Anwohner weiter einschränkt.
Die Auswirkungen der Warnstreiks sind landesweit spürbar. Am 13. Februar 2025 finden zeitgleich in zahlreichen Städten, darunter Stuttgart und Mannheim, Warnstreiks statt. Diese Protestaktionen richten sich ebenfalls gegen die Arbeitgeber, die von Gewerkschaften und Beschäftigten als blockierend wahrgenommen werden. Andreas Hemsing vom Deutschen Beamtenbund hebt hervor, dass die Aushandlung besserer Bedingungen für die Beschäftigten dringend notwendig sei und verweist auf die Konsequenzen einer anhaltenden Blockadehaltung der Arbeitgeber. Während die Gewerkschaften weiterhin zu zentralen Warnstreiks aufrufen, bleibt die Frage, ob eine Einigung noch im aktuellen Verhandlungszyklus erzielt werden kann.