
In Erfurt wurde am 15. Februar 2025 ein Dieb festgenommen, der aus einem Linienbus 40 Euro Wechselgeld entwendet hatte. Der Vorfall ereignete sich, als der Täter nach seinem Diebstahl in Richtung eines Feldweges flüchtete. Die Polizei, alarmiert durch den Vorfall, folgte den klaren Fußabdrücken, die sich im frisch gefallenen Schnee abzeichneten. Diese Spuren führten die Beamten zu einem Stall im Ortsteil Niedernissa, wo der 38-jährige Mann schlafend aufgefunden wurde. Ihm wurden mehrere Anzeigen ausgestellt, was auf ein möglicherweise intensives Vorstrafenregister hindeutet, das aufgrund ähnlicher Delikte bereits bestehen könnte. tagesschau.de berichtet, dass die Aufklärung solcher Straftaten durch sichtbare Spuren im Schnee erheblich vereinfacht wurde.
Solche Vorfälle kommen nicht selten vor und verdeutlichen, wie wichtig physiognomische Beweise in der kriminalpolizeilichen Arbeit sind. Oft sind Täter aufgrund unüberlegter Fluchtwege oder geringer Taktik schnell zu fassen. Ein Beispiel dafür ist ein ähnlicher Diebstahl in Zittau, Sachsen, bei dem ein 41-jähriger Mann drei Thermostatköpfe aus einer Grundschule stahl und während seines Fluchtweges über ein angrenzendes Betriebsgelände eindeutige Fußspuren im Schnee hinterließ. Auch hier führte die Polizei direkt zu dem Täter. focus.de hebt hervor, wie Schnee als Naturbeweis in der Kriminalerforschung von Vorteil sein kann, indem er die Spuren der Täter sichtbar macht.
Kontext des Diebstahls
Taschendiebstahl gehört neben Autoaufbrüchen und Fahrraddiebstählen zu den häufigsten Straftaten in deutschen Städten. Die Bundespolizei hat in ihrer Kriminalstatistik für das Jahr 2021 insgesamt 72.903 Taschendiebstähle verzeichnet, was einen Rückgang zum Vorjahr darstellt. Diese Diebstähle geschehen häufig in Situationen, in denen viele Menschen gedrängt zusammenstehen, beispielsweise im öffentlichen Nahverkehr zur Rushhour oder in Einkaufszentren kurz vor Ladenschluss.
Die Aufklärungsquote für Taschendiebstähle lag im Jahr 2021 bei 6,3 Prozent, was bedeutet, dass viele dieser Delikte unentdeckt bleiben. Oftmals werden Diebstähle nicht sofort bemerkt, was die Identifizierung der Täter erschwert. Viele Taschendiebe operieren professionell und international, wobei deren Vorgehensweise oft gut organisiert und grenzüberschreitend ist.