
Der „jute Laden“ in Erfurt hat seine Pforten geschlossen, nach weniger als zwei Jahren im Geschäft. Eröffnet wurde der Second-Hand-Laden im März 2023 von Daniel Schalew und Swenia Koch. Ihr Konzept sah vor, nicht nur Kleidung zu verkaufen, sondern auch einen sozialen Treffpunkt für die lokale Gemeinschaft zu bieten. Neben Second-Hand-Kleidung umfasste das Sortiment auch selbstgemachten Schmuck, Postkarten und eine kleine Café-Ecke, in der Kaffee und Kuchen angeboten wurden. Ziel war es, zwischenmenschliche Kontakte zu fördern und ein Gefühl der Gemeinschaft zu schaffen.
Die Schließung kommt für viele überraschend. Am Schaufenster hing ein Schild, das auf einen Schlussverkauf hinwies, bei dem Kleidung und Schmuck zu Preisen zwischen fünf und zehn Euro angeboten wurden. Eine Reporterin von Thüringen24 stellte fest, dass das Geschäft zum Zeitpunkt ihrer Anfrage geschlossen war. Auf Nachfragen von Thüringen24 haben die ehemaligen Betreiber bislang nicht reagiert. Auch eine Anfrage bei der Erfurter Citymanagerin hinsichtlich der Umstände der Schließung steht noch aus.
Ladenangebot und Bewertungen
Der „jute Laden“, der sich in der Anger 79, 99084 Erfurt befindet, bot verschiedene Dienstleistungen an, darunter Abholung im Geschäft, Einkaufen vor Ort und sogar einen Lieferdienst. Die Zahlungen konnten bequem mit Debitkarten, Kreditkarten oder per mobiler Zahlung abgewickelt werden. Die Durchschnittsbewertung auf Google My Business lag bei 4.9 von 5 Sternen, basierend auf 140 Bewertungen, was auf die Beliebtheit des Ladens hinweist.
Die Schließung des „jute Ladens“ wirft Fragen über die Zukunft des Einzelhandels in Erfurt auf. Gemäß der Stadt Manufaktur, sind Städte und Regionen nicht verpflichtet, Einzelhandelskonzepte zu entwickeln oder Einzelhändler zu akquirieren. Dennoch haben sie die Möglichkeit, aktiv in die Entwicklung des Einzelhandels einzugreifen. Dies könnte dazu beitragen, die Aufenthaltsqualität und den Erlebnischarakter der Stadt zu verbessern.
Mit der Schließung eines Geschäfts wie dem „jute Laden“ wird sichtbar, wie wichtig es ist, gezielte Einzelhandelskonzepte zu entwickeln, die auf einer klaren Markenstrategie basieren. Dies könnte nicht nur zur Profilierung der Stadt beitragen, sondern auch den stationären Einzelhandel stärken, der vor erheblichen Herausforderungen steht.