Erfurt

Erfurter Altstadtfrühling: Sicherheitsteam soll für Respekt sorgen!

Die Erfurter Nachteulen haben beim diesjährigen Altstadtfrühling ein neues Sicherheitskonzept implementiert, indem sie erstmals Awareness-Teams einsetzen. Diese Teams sollen ein sicheres und respektvolles Umfeld für alle Besucher schaffen und als Ansprechpartner gegen Diskriminierung sowie sexualisierte Gewalt fungieren.

Die Initiative wird von der privaten Sicherheitsfirma „Guardian Force“ geleitet. Kritiker bemängeln jedoch, dass die Mitarbeiter dieser Firma nicht ausreichend für die Awareness-Arbeit geschult sind. Der Widerspruch gegen die Vergabe der Verantwortung an „Guardian Force“ wurde vom Landesverwaltungsamt zurückgewiesen, was die Diskussion über die Effektivität und die Qualifikation der eingesetzten Security-Mitarbeiter zusätzlich anheizt.

Herausforderungen für Markthändler

Doch nicht nur die Sicherheitsmaßnahmen stehen im Fokus. Ein weiterer Streitpunkt betrifft die Markthändler am Domplatz. Diese klagen über erhebliche Schwierigkeiten beim Anliefern und Ausladen ihrer Waren, insbesondere während des Altstadtfrühling. Die Stadtverwaltung hat zwar zugesichert, hier eine Lösung zu finden, jedoch bisher keine akzeptablen Vorschläge unterbreitet.

Die Situation hat sich durch den Aufbau des Altstadtfrühlings weiter verschärft. Händler berichten, dass die Ladezone regelmäßig zugeparkt ist, was zu massiven Problemen bei größeren Veranstaltungen führt. Stadtentwicklungsdezernent Lars Bredemeier (CDU) setzte sich zum Ziel, innerhalb einer Woche eine Lösung zu präsentieren, und führte bereits eine verwaltungsinterne Ortsbegehung durch.

Um den Markthändlern entgegenzukommen, können sie während großer Feste Parkplätze neben den Domstufen nutzen. Zudem hat die Kulturdirektion eine Übersicht über weitere Stellplätze erstellt, die den Händlern zur Verfügung stehen. Die Stadt verweist auf die vorhandene Ladezone, um die aktuellen Probleme zu entschärfen.

Rolle und Wirkung der Awareness-Teams

Awareness-Teams sind nicht nur bei Events in Erfurt, sondern auch in vielen anderen Städten und auf verschiedenen Veranstaltungen aktiv. Sie bieten Unterstützung gegen Diskriminierung, übergriffiges Verhalten und sexuelle Belästigung und sind Teil eines breiteren Ansatzes zur Förderung eines respektfreien und integrationsfördernden Veranstaltungskonzepts. Der Begriff „Awareness“ selbst, der Bewusstsein und Achtsamkeit bedeutet, hat seine Wurzeln in der antirassistischen Bildungsarbeit, die in den USA seit den späten 1980er-Jahren an Bedeutung gewonnen hat.

Ob auf Festivals, Demonstrationen oder anderen Veranstaltungen – die Hilfe dieser Teams ist oft im Hintergrund aktiv, wird jedoch in kritischen Momenten sichtbar. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich alle Menschen unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder körperlichen Voraussetzungen frei und geschützt fühlen können. Sie sind dabei unverzichtbar für die Schaffung sicherer, respektvoller und diskriminierungsfreier Räume.

Die Anerkennung für die Arbeit der Awareness-Teams wächst. Immer mehr Veranstalter integrieren entsprechende Konzepte in ihre Planungen. Diese Teams haben keine polizeilichen oder hausrechtlichen Befugnisse und regeln Verhaltenskonflikte stattdessen durch Gespräche und Deeskalationstechniken. Dabei zeigen sie Empathie und Engagement in einem zunehmend herausfordernden Umfeld.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
mdr.de
Weitere Infos
de.wikipedia.org
Mehr dazu
starkgegenrassismus.de

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