
Die Erfurter Stadtwerke setzen mit einem neuartigen Löschsystem auf innovative Lösungen zur Bekämpfung von Bränden in Müllfahrzeugen. In insgesamt zwölf ihrer Entsorgungsfahrzeuge wurde die maßgeschneiderte Sprinkleranlage installiert. Diese neuartige Technik zielt darauf ab, Brände rasch zu löschen und so eine Beschädigung der Hydraulik zu verhindern, die das Abkippen des Mülls unmöglich machen könnte. Ein irreversible Brand kann immense Schäden verursachen, die sich auf etwa 250.000 Euro belaufen.
In den letzten beiden Jahren haben die Entsorgungsfahrzeuge in Erfurt mit zunehmenden Brandereignissen zu kämpfen gehabt. Allein im Jahr 2023 kam es bereits zu sechs Vorfällen, während im Jahr zuvor vier Brände registriert wurden. Häufige Brandursache sind falsch entsorgte Lithium-Ionen-Batterien, die nicht nur in der Müllentsorgung, sondern auch in Elektrogeräten eine erhebliche Gefahrenquelle darstellen. Die Stadtwerke Erfurt möchten daher nicht nur ihre Fahrzeuge schützen, sondern auch die Sicherheit der Mitarbeiter und der Bevölkerung gewährleisten.
Technische Details des Löschsystems
Das neu entwickelte Sprinklersystem umfasst eine spezielle Wasserversorgung, die der Feuerwehr ermöglicht, direkt und gezielt Brandbekämpfungsmaßnahmen durchzuführen, auch wenn die Hydraulik des Fahrzeugs bereits beschädigt ist. Über Schläuche und Löcher im Fahrzeugdach kann Wasser ins Innere geleitet werden. Bei einem Umbau fallen Kosten von etwa 5.000 Euro pro Müllwagen an. Die Umrüstung wird von der Tochtergesellschaft der Stadtwerke Erfurt übernommen und kann innerhalb eines Tages pro Fahrzeug abgeschlossen werden.
Die innovative Lösung stößt auch außerhalb Erfurts auf reges Interesse. Entsorger aus Chemnitz, Hannover und dem Weimarer Land haben bereits ihre Absicht bekundet, das System zu übernehmen. Marco Schmidt, Geschäftsführer der SWE Stadtwirtschaft, hebt hervor, dass dieser Schritt nicht nur der Sicherheitsverantwortung dient, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zu einer nachhaltigen Abfallwirtschaft leisten soll.
Die Gefahren von Lithium-Ionen-Batterien
Die Brände, die durch Lithium-Ionen-Batterien ausgelöst werden, bringen erhebliche Risiken mit sich. Diese Batterien können aufgrund mechanischer oder elektrischer Schäden, Überhitzung oder Kurzschlüssen in Brand geraten. Die Realität zeigt, dass sogar vermeintlich harmlos wirkende Schäden an Batterien gefährlich sein können, da sie entzündliche Elektrolytdämpfe freisetzen, die Brände verursachen können. Dies verdeutlicht die Wichtigkeit adäquater Sicherheitsmaßnahmen im Umgang mit solchen Batterien.
Um auf die Risiken besser vorbereitet zu sein, sollten beim Umgang mit Lithium-Ionen-Batterien bestimmte Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Dazu gehört die Verwendung geeigneter Feuerlöscher – für wiederaufladbare Lithium-Ionen- und Lithium-Polymer-Batterien etwa Feuerlöscher der Klasse ABC oder Wasser. Zudem wird empfohlen, Lagerbereiche mit Sprinkleranlagen auszurüsten und Batterien korrekt zu lagern, um Brände von vornherein zu verhindern.
Insgesamt zeigt sich, dass die Entwicklung und Implementierung neuer Technologien wie das Sprinklersystem der Erfurter Stadtwerke einen ersten Schritt in Richtung sichererer Abfallwirtschaft darstellen. Mit dem Ziel, Brandgefahren durch Lithium-Ionen-Batterien aktiv zu bekämpfen, setzen die Stadtwerke ein Zeichen für Verantwortung und Innovation in der heutigen Entsorgungslandschaft.
Für weitere Informationen zu den Brandrisiken von Lithium-Ionen-Batterien und deren sichere Handhabung wird auf die Ausführungen von Redway Tech verwiesen, während die detaillierten Entwicklungen in Erfurt von MDR und die technische Umsetzung durch ZFK aufgezeigt werden.