
Die Stadt Erfurt erwacht aus dem Winterschlaf. Der 5. April 2025 bringt nicht nur milde Temperaturen, sondern auch einen Farbtupfer mit blühenden Krokussen und den ersten duftenden Blüten an den Bäumen. Während die Altstadt in festlicher Osterdekoration erstrahlt, vermeldet die Stadtverwaltung ein „Happy End“ für den Angerbrunnen, der im vergangenen Jahr für die Bürger nicht zugänglich war.
Obwohl anhaltende Probleme mit der Pumpenanlage den Betrieb des Brunnens zum Stillstand gebracht hatten, gibt es nun Licht am Ende des Tunnels. Die neue Pumpe, die aufgrund ihrer langen Lieferzeit und eines Transportschadens verzögert installiert wurde, ist mittlerweile eingebaut. Somit wird der Angerbrunnen nach dem Wegfall der frostigen Temperaturen bald wieder plätschern und den Bürgern, sowie Besuchern der Stadt, zur Verfügung stehen. Die Sanierungskosten für den Brunnen sind erheblich und werfen Fragen zur künftigen Pflege und Wartung auf.
Weitere Brunnen in Erfurt
Die Sanierungsarbeiten beschränken sich nicht nur auf den Angerbrunnen. Auch andere Brunnen in der Stadt, wie die am Theater, im Stadtpark und am Leipziger Platz, erhalten neue Pumpentechnik. Auch diese sollen nach dem Ende der Kälteperiode wieder in Betrieb genommen werden.
Der Benarybrunnen wird dieses Jahr jedoch nicht mehr in Betrieb genommen. Altersbedingte Risse verursachen enorme Wasserverluste, sodass eine umfassende Instandsetzung erforderlich ist, über deren Zeitpunkt die Stadt keine Informationen hat.
Der Minervabrunnen – Eine Erfurter Ikone
Ein weiterer bedeutender Brunnen in Erfurt ist der Minervabrunnen, der auf dem Domplatz steht. Mit seiner Errichtung im Jahr 1784 ist er der älteste erhaltene Brunnen der Stadt und symbolisiert das kulturelle Leben Erfurts während der Blütezeit unter Karl Theodor von Dalberg zwischen 1772 und 1802. Die Statue der römischen Göttin Minerva, gefertigt aus Seeberger Sandstein, steht für Handwerk, Gewerbe, Kunst und Wissenschaft und ist ein Zeichen für den städtischen Stolz.
Der Brunnen war ursprünglich vor dem Gasthaus „Hohe Lilie“ platziert, wurde aber 1936 der Straßenbahn geopfert und fand erst 1976 seinen heutigen Platz im südwestlichen Bereich des Domplatzes. Seit 1991/1992 wurde der Minervabrunnen mehrfach restauriert und erhielt zuletzt zwischen 2013 und 2014 aufgrund von Schäden durch Streusalz umfassende Pflege. Heute speist er, außer in den Wintermonaten, Trinkwasser.
Die Erfurter Bevölkerung kann sich auf eine Rückkehr des Angerbrunnens in Kombination mit der historischen Bedeutung des Minervabrunnen freuen. Diese Wasserstellen tragen nicht nur zur Schönheit der Stadt bei, sondern auch zur Lebensqualität der Bewohner und Besucher.