Erfurt

Höcke plant Rücktritt: Wer übernimmt die AfD-Führung in Thüringen?

Björn Höcke, der umstrittene Vorsitzende der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag, plant offenbar, 2026 von seiner Position zurückzutreten. Dies berichtet Merkur, basierend auf Informationen aus der Partei. Höcke beabsichtigt, nach der Vorstandswahl im Herbst 2026 den Landesvorsitz abzugeben, bleibt jedoch vorerst Fraktionsvorsitzender. Ein Weggefährte äußerte, dass Höcke „die Rolle leid, immer dagegen zu sein“.

In AfD-Kreisen wird darüber spekuliert, dass Höckes geplanter Rücktritt auch im Zusammenhang mit einem möglichen Verbot des Thüringer AfD-Verbands steht. Das Deutsche Institut für Menschenrechte (DIMR) hat ein solches Verbot als rechtlich aussichtsreich eingestuft, da die Partei als Gefährdung der demokratischen Grundordnung angesehen wird. Der DIMR verzeichnet zudem eine Radikalisierung der AfD seit 2023.

Überlegungen zur Bundestagskandidatur

Während Höcke vorerst an seiner Position festhält, wurden im Sommer 2024 Überlegungen laut, ob er sich für eine Bundestagskandidatur aufstellen lassen sollte. Radikale Politiker der AfD in Berlin hatten eine solche Kandidatur begrüßt, während andere ihm rieten, sein „Königreich“ in Thüringen nicht aufzugeben. Letztlich entschloss sich Landessprecher Stefan Möller, selbst für den Bundestag zu kandidieren und gleichzeitig die Parteispitze zu verlassen.

Höcke, der seit 2014 die AfD in Thüringen führt und mit seiner Fraktion über ein Drittel der Abgeordneten im Landtag stellt, sucht nach einem neuen Profil in der Politik. Gerüchte über einen Wechsel in den Bundestag, die sich in der Partei hielten, wurden letztlich durch Höckes Verzicht auf eine Kandidatur für den Bundestag verstärkt. n-tv berichtet, dass Höcke eine Neuausrichtung der Partei anstrebt und die Möglichkeit einer neuen Rolle innerhalb der AfD erkundet.

Nachfolgediskussionen

Im Falle seines Rücktritts werden für die Nachfolge bereits einige Namen gehandelt. Rene Aust, Daniel Haseloff und Wiebke Muhsal gelten als potenzielle Nachfolger. Allerdings könnte sich Aust eher auf seine Tätigkeit im Europaparlament konzentrieren und von der Thüringer Landespolitik zurückziehen. Der Thüringer Landesparteitag, der am 14. Dezember eine Satzungsänderung beschließen und die Neuwahl des Landesvorstands durchführen soll, wird diesbezüglich eine entscheidende Rolle spielen.

Die Entwicklungen innerhalb der AfD sind von großer Bedeutung, nicht nur für Thüringen, sondern auch für die gesamte Partei, die unter Druck durch öffentliche Kritik und mögliche rechtliche Schritte steht. Höcke, der bereits 2017 und 2021 mit dem Gedanken spielte, für den Bundestag zu kandidieren, steht nun stark unter Beobachtung, wie sich die Partei und seine Position in den kommenden Monaten weiterentwickeln werden.

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merkur.de
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vipflash.de
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n-tv.de

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