
Die Hussel-Filiale im Anger1 in Erfurt hat am 18. Januar 2025 ihre Türen für immer geschlossen. Ein Schild im Schaufenster kündet von dieser endgültigen Schließung mit den Worten: „Wir haben geschlossen. Für immer“. Diese Nachricht hat in Erfurt Besorgnis und Bedauern ausgelöst. In einer Facebook-Gruppe haben zahlreiche Nutzer ihre positiven Erinnerungen an den Laden geteilt und ihre Trauer über das Aus des beliebten Geschäfts zum Ausdruck gebracht. Die Hussel-Mitarbeiter bedankten sich in ihren letzten Worten bei der treuen Kundschaft für die langjährige Unterstützung.
Doch während die Schließung von Hussel in Erfurt viele Stammkunden trifft, zeigt sich bereits ein Lichtblick. Ein Nachfolger für die Verkaufsfläche ist in Planung. Voraussichtlich wird der neue Laden Anfang bis Mitte April eröffnet. Zwar ist der Name des neuen Mieters noch unbekannt, es handelt sich jedoch um einen bestehenden Mieter des Anger1. Die Absicht, die leer gewordene Fläche schnell wieder zu beleben, könnte ein positives Signal für die Innenstadt sein.
Herausforderungen des Einzelhandels
Die Coronapandemie hat die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für den Einzelhandel erheblich verschärft. Laut einem Bericht von Wirtschaftsdienst hat die Pandemie der deutschen Volkswirtschaft einen Schaden von rund 350 Milliarden Euro zugefügt. Der wirtschaftliche Ausblick bleibt angesichts andauernder Herausforderungen trübe, und zukünftige Verluste sind nicht auszuschließen.
Besonders stark betroffen ist der innerstädtische Einzelhandel. Die Schließungen und Einschränkungen, wie etwa die 2G-Regelungen, haben selbst umsatzstarke Zeiten wie Weihnachten negativ beeinflusst. Ein offener Brief von großen Lebensmitteleinzelhändlern an politische Entscheidungsträger zeigt die Existenzaussichten des stationären Nonfood-Handels auf. Während die großen Händler während der Pandemie Umsatzsteigerungen verzeichnen konnten, wächst die Sorge um die Schließung kleiner, inhabergeführter Geschäfte und deren Auswirkungen auf die Attraktivität der Innenstädte.
Passantenfrequenzen und Umsatzentwicklungen
Die Analyse der Auswirkungen der Pandemie auf die Innenstädte basiert auf einer umfassenden Untersuchung, die unter anderem Passantendaten und Umsatzstatistiken beinhaltet. Diese Untersuchung musste bedeutende Veränderungen in der Frequenz von Besuchern in ausgewählten deutschen Großstädten dokumentieren. Während die Passantenzahl von 266 Millionen im Jahr 2019 auf 180 Millionen im Jahr 2020 und 172 Millionen im Jahr 2021 fiel, stiegen die Umsätze im Einzelhandel tendenziell an. Im Jahr 2020 betrugen die Umsatzsteigerungen im Einzelhandel sogar 5,7 Prozent im Vergleich zu 2019 und 8,7 Prozent in 2021.
Die Diskrepanz zwischen gesunkenen Passantenzahlen und steigenden Umsätzen deutet darauf hin, dass viele Kunden ihre Käufe online tätigen oder ihr Kaufverhalten ändern. Diese Entwicklungen könnten die Attraktivität der Innenstädte weiter beeinträchtigen, da immer mehr Geschäfte schließen müssen und die Frequenz weiter sinkt. Eine sorgfältige Beobachtung und Analyse dieser Trends bleibt notwendig, um Lösungen für die Herausforderungen des Einzelhandels zu entwickeln.