Erfurt

Inklusion in Erfurt: Veranstaltung für selbstbestimmte Sexualität startet!

Menschen mit Behinderungen stehen oft vor der Herausforderung, in der Gesellschaft in Bezug auf ihre Sexualität akzeptiert zu werden. Laut erfurt.de erfahren Betroffene häufig Exklusion in diesem wichtigen Lebensbereich. Sexualität ist ein fundamentales Grundbedürfnis, das für die geistige und körperliche Gesundheit von zentraler Bedeutung ist. Leider fehlt es in der Gesellschaft oft an Verständnis dafür, was zu einer Stigmatisierung von Menschen mit Behinderungen führt, insbesondere in stationären Einrichtungen.

Eine geplante Veranstaltung mit dem Titel „(S)exklusion?!“ soll einen offenen Austausch zu diesem Thema ermöglichen. Organisiert von CJD Sachsen/Thüringen und der Fachberatungsstelle allerd!ings, wird die Veranstaltung durch Sexualbegleiter Ferdinand Krista unterstützt. Sie ist eine Fortsetzung der Reihe „Untenrum Barrierefrei“ und findet im Pop-up-Store in Erfurt statt. Am Nachmittag wird in Kooperation mit der Lebenshilfe Erfurt ein Speeddating angeboten, bei dem Aspekte wie Awareness, Aufklärung sowie Erwartungen und Wünsche im Vordergrund stehen.

Wichtiges Anliegen für selbstbestimmte Sexualität

Menschen mit Behinderungen, insbesondere jene mit geistiger Behinderung, benötigen zur Entwicklung einer selbstbestimmten Sexualität Unterstützung. Dies wird zunehmend von Diensten und Einrichtungen anerkannt. Der Runde Tisch „Sexualität und Behinderung“ wurde auf Initiative von pro familia im Land Bremen ins Leben gerufen, unterstützt von der Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration sowie dem Landesbehindertenbeauftragten. Ziel ist es, Menschen mit Behinderungen den Zugang zu einer selbstbestimmten Sexualität zu ermöglichen und einen wirksamen Schutz vor sexualisierter Gewalt zu gewährleisten.

Bei der Pressekonferenz zur Vorstellung eines Leitfadens wurde betont, dass ein sexualfreundliches Klima in Wohneinrichtungen entscheidend für die Unterstützung der sexuellen Selbstbestimmung ist. Dr. Petra Kodré hob hervor, dass umfassende Aufklärung über sexuelle Rechte, einschließlich Themen wie Partnerschaft und Empfängnisverhütung, zentral für die Menschen ist. Der Leitfaden enthält wichtige Empfehlungen zur Prävention und geht auf den Umgang mit Verdacht auf sexualisierte Gewalt ein.

Das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung

Geschlechtsspezifische und materielle Ungleichheiten sind auch für Frauen mit Behinderungen eine Herausforderung. Rund fünf Millionen Frauen mit Behinderungen leben in Deutschland, wobei etwa 12 Prozent der weiblichen Bevölkerung betroffen sind. Laut dem Institut für Menschenrechte haben viele von ihnen Schwierigkeiten, selbstbestimmt über ihren Körper, ihre Sexualität und Familienplanung zu entscheiden. Die UN-Behindertenrechtskonvention sichert sexuelle und reproduktive Rechte, doch vielfach fehlt der Zugang zu Informationen und barrierefreier gynäkologischer Versorgung.

Außerdem erfahren Frauen mit Behinderungen häufig Diskriminierung, wenn es um Fragen wie Elternschaft und Verhütung geht. Kommunikations- und strukturelle Barrieren erschweren es ihnen, diesen Bereichen aktiv und selbstbestimmt nachzugehen. Daher fordert die Bundesregierung, barrierefreie gynäkologische Versorgung höher im Aktionsplan für ein inklusives Gesundheitswesen zu priorisieren.

Insgesamt verdeutlichen diese Aspekte die Notwendigkeit eines offenen Dialogs und geeigneter Maßnahmen, um Menschen mit Behinderungen eine aktive und selbstbestimmte Teilhabe an ihrer Sexualität und Familienplanung zu ermöglichen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
erfurt.de
Weitere Infos
soziales.bremen.de
Mehr dazu
institut-fuer-menschenrechte.de

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