Erfurt

Insolvenz-Chaos: Deko-Kette Depot schließt Filialen in Thüringen!

Die Deko-Handelskette Depot sieht sich einer schweren Krise gegenüber und hat nun auch Thüringen in den Bann ihrer Insolvenz gezogen. Nach Berichten von MDR THÜRINGEN schließen die Filialen in Erfurt (Anger) und Jena (Goethe Galerie). An den Schaufenstern der Geschäfte sind bereits Plakate für den Ausverkauf und die bevorstehende Schließung angebracht. Allerdings bleibt unklar, wann genau die Filialen tatsächlich geschlossen werden. Mitarbeiter berichten, dass die Läden im März weiterhin geöffnet bleiben sollen, was jedoch nicht mit Sicherheit gesagt werden kann.

Zusätzlich zu den bereits genannten Städten ist die Zukunft der Depot-Standorte in Gera und Gotha ungewiss. Auf Anfrage von MDR THÜRINGEN machte das Unternehmen keine näheren Angaben zu den Schließungen. Dies ist Teil eines größeren Plans, der bereits im vergangenen Jahr die Schließung von 28 Standorten in ganz Deutschland umfasste, was das Filialnetz stark reduzierten. Auch in Österreich wurden viele Filialen geschlossen. Die Gries Deco Company, zu der Depot gehört, beantragte im Juli ein Schutzschirmverfahren, um die finanzielle Stabilität des Unternehmens zu sichern.

Schließungen und Arbeitsplatzverluste

Laut Focus werden bis Ende 2023 mindestens 27 weitere Filialen in Deutschland geschlossen. Geschäftsführer Christian Gries bestätigte, dass bereits 17 Läden dichtgemacht wurden. Dies verkleinert das Filialnetz auf 285 Geschäfte und die Schließungen sollen noch nicht beendet sein, da Verhandlungen mit Vermietern laufen. Gries unterstrich, dass unrentable Filialen konsequent abgewickelt werden müssen.

Durch die Schließungen werden schätzungsweise 50 der insgesamt 3350 Beschäftigten ihren Arbeitsplatz verlieren. Auch die Unternehmenszentrale in Niedernberg ist betroffen; dort ist die Mitarbeiterzahl von 650 auf 500 gesenkt worden. Die Schließungsliste umfasst viele Outlet-Stores und betrifft unter anderem Städte wie Berlin, Dortmund und Hamburg. Das Unternehmen strebt an, bis spätestens Mitte 2025 wieder in den Regelbetrieb überzugehen.

Hintergrund und Herausforderungen

Die Insolvenzen haben in Deutschland zugenommen, was umfassend in einem Bericht des DIHK thematisiert wird. Im Dezember 2024 stiegen die beantragten Regelinsolvenzen um 16,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Amtsgerichte berichteten für Oktober 2024 von einem Anstieg der Unternehmensinsolvenzen um 35,9 Prozent, dem höchsten Stand seit zehn Jahren. DIHK-Chefanalyst Volker Treier bezeichnete diese Zahlen als besorgniserregend.

DIHK-Umfragen zeigen, dass fast neun von zehn Unternehmen stagnierende oder schlechtere Geschäfte in den kommenden Monaten erwarten. Besonders schwere Zeiten stehen dem Baugewerbe, der Gastronomie sowie dem Kraftfahrzeugbau bevor. Für 2025 wird mit mehr als 20.000 Unternehmensinsolvenzen gerechnet. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, fordert der DIHK schnelle Entlastungen für die Unternehmen, die vor allem in Form von Bürokratieabbau und Entlastungen bei Energiekosten und Steuern erfolgen sollten.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
mdr.de
Weitere Infos
focus.de
Mehr dazu
dihk.de

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