Erfurt

Theater-Skandal in Erfurt: Montavons Machtmissbrauch enthüllt!

Die Situation am Theater Erfurt spitzt sich weiter zu. Der Generaldirektor Guy Montavon wurde vorübergehend beurlaubt, Nachdem erneute Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs und des Machtmissbrauchs gegen ihn erhoben wurden. Berichten von operawire.com zufolge basiert diese Entscheidung auf einem Bericht einer Berliner Kanzlei, der auch die Führungskultur im Theater betrifft. Montavon und Angela Klepp-Pallas, die Verwaltungsdirektorin, bleiben bis zur nächsten Stadtratssitzung am 7. Februar 2025 beurlaubt. Details zu den spezifischen Anschuldigungen wurden bislang nicht veröffentlicht.

Diese Entwicklungen sind Teil einer umfassenderen Diskussion über Machtmissbrauch im Theater, die durch verschiedene Vorfälle in der Kulturszene angestoßen wurde. Dazu zählen beispielsweise der Rücktritt von Klaus Dörr, Interimsintendant der Berliner Volksbühne, nach Sexismus-Vorwürfen und Rassismus-Vorwürfe am Schauspielhaus Düsseldorf, wie von taz.de berichtet.

Interne Konflikte und Kündigungen

Ein zweites Gutachten aus April 2024 hat aufgezeigt, dass Montavon bei Auftragsvergaben den Werkausschuss des Stadtrats nicht berücksichtigt hat. Außerdem verletzte er seine Informationspflichten in Bezug auf die Missbrauchsvorwürfe. Dies führte zu einer Versetzung von Angela Klepp-Pallas, die Ende Januar 2024 ihren Posten als zweite Werkleiterin verlor. Thomas Schmidt, Professor für Theatermanagement, hat die Entscheidung als unfair kritisiert und betont, dass Montavon die alleinige Verantwortung trage.

Die AfD-Fraktion im Erfurter Stadtrat erstattete im Januar 2024 eine Strafanzeige gegen Montavon, basierend auf einem anwaltlichen Gutachten. Im März des gleichen Jahres führte die Staatsanwaltschaft Erfurt jedoch aus, dass kein Ermittlungsverfahren gegen Montavon eingeleitet wird, da kein Anfangsverdacht vorliegt. Sascha Schlösser, ein Mitglied der AfD, stellte einen Antrag auf außerordentliche Kündigung, der jedoch vom Stadtrat abgelehnt wurde.

Widersprüche und Kritik

Im Sommer 2024 wurde schließlich der Weg für die Kündigung Montavons geebnet. Das zweite Gutachten scheinen einen entscheidenden Einfluss gehabt zu haben, da Montavon unter Verdacht steht, Theaterwerkstätten privat in Anspruch genommen zu haben. Der Stadtrat kritisierte die mangelhafte Aufarbeitung der Vorfälle im Theater, was auf eine grundlegende Problematik innerhalb der Institution hinweist.

Montavon klagte gegen die außerordentliche Kündigung beim Arbeitsgericht in Erfurt, wo das Gericht die Zuständigkeit bestätigte. Ein erster Verhandlungstermin im September 2024 wurde abgesagt, und ein neuer Termin steht derzeit noch aus.

Ein Blick auf den Kultursektor

Die Vorfälle am Theater Erfurt sind Teil einer breiteren Debatte über Machtmissbrauch und Verantwortung in der Kulturszene, wie sie beispielsweise auch in der Veröffentlichung „Theater und Macht. Beobachtungen am Übergang“ der Heinrich-Böll-Stiftung thematisiert wird. Diese Diskussion umfasst die Herausforderungen, die viele Theater und Kulturinstitutionen in Deutschland derzeit durchlaufen, sowie die Notwendigkeit, strukturelle Probleme anzugehen und Machtasymmetrien zu überdenken.

Insgesamt bleibt die Situation am Theater Erfurt angespannt, und sowohl die Stadtverwaltung als auch die beteiligten Institutionen stehen vor der Herausforderung, die Vorwürfe umfassend und transparent aufzuklären, um Vertrauen zurückzugewinnen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
mdr.de
Weitere Infos
operawire.com
Mehr dazu
taz.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert