
Der Selgros-Großhandelsmarkt in Gera, Thüringen, wird am 31. Oktober 2023 schließen. Das Unternehmen Transgourmet, welches hinter Selgros steht, gab bekannt, dass der Markt aufgrund unzureichender Rentabilität und hoher Miet- sowie Betriebskosten geschlosssen wird. Diese Entscheidung kommt nicht unerwartet, da Gerüchte über die Schließung bereits seit Wochen in der Stadt kursierten. Die Geschäftsleitung hatte zuerst versucht, diese Gerüchte zu entkräften, allerdings war die Realität nicht zu leugnen.
Der Markt, der 1995 eröffnet wurde, spielte eine bedeutende Rolle für die Gastronomie, den Einzelhandel und Gewerbetreibende in Gera. Die Schließung betrifft rund 90 Mitarbeiter, die bereits Kündigungen erhalten haben. Der Standort war ausschlaggebend für viele lokale Unternehmen, die nun alternative Lösungen finden müssen, um ihren Bedarf an Großhandelswaren zu decken.
Herausforderungen für Transgourmet
Transgourmet nennt als Hauptgründe für die Entscheidung ein herausforderndes Marktumfeld und verändertes Einkaufsverhalten der Kunden. Diese Faktoren schufen eine wirtschaftlich angespannten Situation für den Großhandelsmarkt in Gera. Kunden haben jedoch die Möglichkeit, weiterhin auf das Sortiment zuzugreifen – entweder durch Lieferungen oder indem sie die nächstgelegenen Märkte in Erfurt oder Zwickau besuchen.
Die Schließung in Gera ist jedoch nicht die einzige, die Transgourmet in Thüringen bekanntgab. Auch der Großmarkt in Erfurt wird zum 30. September 2025 geschlossen, was weiteren 76 Mitarbeitern die Kündigung bringt. Damit zieht sich Selgros komplett aus Thüringen zurück; eine Strategie, die auf die ökonomischen Schwierigkeiten in der Region reagiert. Transgourmet sucht nach sozialverträglichen Lösungen für die betroffenen Mitarbeiter, dazu gehören interne Versetzungen, Abfindungen und Unterstützung bei der Jobsuche.
Die Folgen der Schließungen
Die Schließungen haben auch Auswirkungen auf die Nachbarschaft. Eine Kaufland-Filiale in Gera, die sich im Stadtteil Bieblach-Ost befindet, wird ebenfalls schließen. Diese Filiale ist die einzige Einkaufsmöglichkeit für rund 10.000 Einwohner in ihrem Einzugsgebiet. Hier kämpfen etwa 80 Mitarbeiter um ihre Jobs, während die Verfügbarkeit von Lebensmitteln und anderen Waren in der Region gefährdet ist.
Die Schließung des Selgros-Marktes wird als Verlust für die wirtschaftliche Diversität in Gera angesehen. Der Markt war über die Jahre zu einem zentralen Punkt für viele Kunden geworden, die auf die Angebote angewiesen waren. Ein benachbartes Unternehmen hat bereits Interesse bekundet, sich auf dem ehemaligen Selgros-Gelände anzusiedeln, was möglicherweise einen gewissen Ausgleich schaffen könnte.
Für die Gastronomiekunden von Transgourmet ist es wichtig, die Umstellung auf die Märkte in Zwickau und Erfurt zu vollziehen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Die Herausforderungen bleiben jedoch bestehen, und die regionalen Akteure stehen unter Druck, neue Lösungen zu finden, um die Versorgung in der Stadt sicherzustellen.
Insgesamt zeigt die Schließung des Selgros-Marktes in Gera die komplexen Herausforderungen auf, die Großhandelsunternehmen derzeit in Thüringen und darüber hinaus meistern müssen. Die Auswirkungen auf die Beschäftigten und die lokale Wirtschaft werden in den kommenden Monaten deutlich spürbar sein, während die Suche nach neuen wirtschaftlichen Perspektiven für die Region fortgesetzt wird.
Thüringen24 berichtet, dass …
Tagesschau informiert über die Schließungen …
MDR hat weitere Details zur Situation …