
In Thüringen stehen die öffentlichen Verkehrsbetriebe vor einer ernsten Herausforderung, da in den kommenden Wochen Warnstreiks drohen. Insbesondere der kommunale Nahverkehr sowie rund 40 Bus- und Taxiunternehmen sind betroffen. Der Ilm-Kreis, Saale-Orla, Saalfeld-Rudolstadt und Sonneberg zählen zu den Regionen, in denen die möglichen Streiks spürbar werden könnten. Tag24 berichtet, dass die zweite Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft Verdi und dem Mitteldeutschen Omnibusverband ergebnislos abgeschlossen wurde.
Die Verhandlungen beinhalten essentielle Fragen zu Einkommen und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Verdi fordert eine Lohnerhöhung von 3 Euro pro Stunde sowie eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit von 40 auf 38 Stunden. Angestrebt wird ein Ausgleich der Unterschiede zu den Tarifverträgen anderer Nahverkehrsunternehmen in Thüringen. MDR dokumentiert, dass Verdi darüber hinaus eine signifikante Lohnerhöhung von 650 Euro fordert, da die Thüringer Beschäftigten im Fahrdienst im Durchschnitt 400 Euro weniger verdienen als ihre Kollegen in Sachsen.
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Regionale Einschränkungen zeigen sich auch in Nordhausen sowie im Unstrut-Hainich-Kreis und Kyffhäuserkreis, wo voraussichtlich weniger Busse oder gar keine verkehren werden. In anderen Teilen Thüringens, wie im Wartburgkreis und Saalfeld-Rudolstadt, bleibt der Busverkehr jedoch planmäßig bestehen. Ein zentraler Punkt bleibt die Tatsache, dass die Deutsche Bahn von den Streiks nicht betroffen ist, was für Pendler eine gewisse Entlastung darstellt.
Die nächsten Schritte der Verhandlungen
Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 13. März angesetzt, während Verdi bundesweit Ausbildungs- und Arbeitskämpfe plant, die von Montag bis Samstag stattfinden sollen. Die Bewegung wird vor allem in mehreren Bundesländern spürbar sein, wobei Bayern derzeit nicht betroffen ist. Zudem wird am Freitag, dem 28. Februar, auch ein Klimastreik von Fridays for Future stattfinden, was lokal zu weiteren Einschränkungen führen könnte. Tagesschau hebt hervor, dass die Gewerkschaft ver.di zu weiteren Streiks im Tarifstreit um bessere Arbeitsbedingungen im ÖPNV aufgerufen hat.
Die angespannte Situation im Thüringer Nahverkehr spiegelt somit die breitere Problematik in ganz Deutschland wider. Hohe Lebenshaltungskosten und die Forderung nach gerechten Löhnen und Arbeitsbedingungen fordern die Beschäftigten in verschiedenen Sektoren heraus.