
Die Straßenbahn-Infrastruktur in Jena-Nord steht vor umfassenden Veränderungen. Wie Stadtwerke Jena berichtet, begann die Modernisierung bereits im Oktober 2023. Diese Maßnahmen bilden einen zentralen Bestandteil einer umfassenden Strategie zur Verbesserung des Nahverkehrs in der Stadt.
Aktuell befindet sich die Baustelle in der finalen Phase, in der eine leistungsstärkere Oberleitung installiert werden soll. Diese Arbeiten sind bis Ostern 2024 geplant und führen zu einer Vollsperrung zwischen den Haltestellen Nordschule und Altenburger Straße. Von diesem Zeitraum, der vom 31. März bis 17. April 2024 andauert, sind auch die Straßenbahnlinien 1 und 4 betroffen.
Änderungen im Linienverkehr
In diesem Zeitraum fahren die Linien 1 und 4 lediglich zwischen Lobeda-West und Holzmarkt. Die Straßenbahnlinie 5 wird im 10-Minuten-Takt zwischen Lobeda-Ost und Nordschule pendeln. Zudem wird ein Schienenersatzverkehr (SEV) eingerichtet, der die Strecke zwischen Zwätzen und Nordschule überbrückt. Nachts wird dieser bis ins Stadtzentrum verlängert, um die Anbindung für Fahrgäste zu gewährleisten.
Zusätzlich wird die Buslinie 42 in die SEV-Maßnahmen integriert. Die Haltestelle Erich-Kuithan-Straße entfällt, während die Haltestelle Löbstedt als alternative Station dient. Während der Baumaßnahmen wird auch der Individualverkehr vollständig gesperrt, doch Umleitungen werden ausgeschildert. Anwohner und Busse dürfen jedoch die Straße passieren.
Nach dem Abschluss der Baumaßnahme am 18. April 2024 um 3 Uhr wird die Linie 5 von Lobeda-Ost bis Löbdergraben verkehren und anschließend auf die Linie 1 wechseln, die bis nach Zwätzen fahren wird. Eine neue Direktverbindung zwischen Lobeda-Ost und Zwätzen soll im Dezember 2025 als neue Linie 1 eingeweiht werden.
Finanzielle Unterstützung und Barrierefreiheit
Im Rahmen dieser umfassenden Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen erhält der Jenaer Nahverkehr eine Förderung von 31,4 Millionen Euro. Diese Mittel wurden von Nahverkehrspraxis im Kontext des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes zur Verfügung gestellt. Staatssekretärin Prof. Dr. Barbara Schönig überreichte den entsprechenden Förderbescheid, welcher die Ziele der Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur und die Beschaffung neuer Straßenbahnfahrzeuge unterstützt.
Eines der zentralen Projekte ist der Neu- und Ausbau der Straßenbahnverbindung zum Wohngebiet Himmelreich, was die Anbindung des Nordens an den öffentlichen Nahverkehr insgesamt verbessern soll. Ein besonderes Augenmerk gilt dem barrierefreien Ausbau der Haltestellen entlang der zukünftigen Linie 1, um allen Fahrgästen eine uneingeschränkte Nutzung der Straßenbahnen zu ermöglichen.
Die finanziellen Mittel decken 75 % der Kosten der geplanten Maßnahmen, hebt Jenas Bürgermeister Christian Gerlitz hervor. Die gesicherte Finanzierung ist entscheidend für die Nordverlängerung der Straßenbahn.
Natürlich sind auch weitere Gleis-Sanierungsarbeiten im Bereich Burgau/Keßlerstraße/Abzweig Göschwitz für 2024 vorgesehen. Zudem wird der Umbau der Haltestellen Löbdergraben, Nordschule und Burgaupark in diesem Jahr realisiert. Bis 2030 sind zudem alle Haltestellen des Jenaer Nahverkehrs barrierefrei umzubauen, um die Zugänglichkeit weiter zu verbessern.
Ein weiterer wichtiger Schritt wird die Wiederinbetriebnahme der Haltestellen Ernst-Abbe-Platz im ersten Halbjahr 2025 sein, in dessen Rahmen auch neue Fahrdrähte verlegt werden.