
In Jena wurde ein neuer Präventionsautomat in Betrieb genommen, der darauf abzielt, den Schutz von Partydrogen-Konsumenten, Sexarbeiterinnen und -arbeitern sowie konsumierenden Schwangeren zu verbessern. Der Automaten, bekannt als „Safomat“, wurde am 30. Januar 2025 eingeweiht und bietet rund um die Uhr Zugang zu kostenlosen Kondomen und sterilem Drogenutensilien. Dieses innovative Gesundheitsangebot hat das Jenaer Gesundheitsamt für rund 1.000 Euro angeschafft und am Löbdergraben, vor dem ehemaligen Bürgerservice, installiert.
Der Automat ist speziell für eine zentrale und gleichzeitig diskrete Lage ausgelegt, um die Hemmschwelle für die Zielgruppen zu senken. Außerdem wurde er höher platziert, um den Zugang für Kinder zu erschweren. Laut MDR stehen die Reaktionen der Jenaer Bevölkerung auf die Installation des Automaten jedoch gemischt aus. Der „Safomat“ ist ein umgebauter Zigarettenautomat, der Gesundheitsinformationen in mehreren Sprachen bietet und über einen QR-Code zur Webseite der gemeindepsychiatrischen Versorgung in Jena führt.
Zielgruppen und Prävention
Die Zielgruppen des Automaten wurden sorgfältig ausgewählt, um insbesondere jene Menschen zu erreichen, die oft am Rande der Gesellschaft stehen. In Abstimmung mit verschiedenen Dezernaten, dem Ortsteilrat und der Polizei wurde dieser Standort gewählt, um den größtmöglichen Nutzen zu gewährleisten. Gesundheitsinformationen und Materialien sind dafür konzipiert, Vorbeugung von Krankheiten und Viren zu fördern.
Die Relevanz solcher Präventionsmaßnahmen spiegelt sich auch in der breiteren Diskussion um Public Health wider. In Deutschland haben sich die Ziele der Ottawa-Charta von 1986 manifestiert, die Gesundheitsförderung als partizipativen Prozess definiert. Die Vernetzung von verschiedenen Professionen in der Suchthilfe, wie in Konturen beschrieben, zielt darauf ab, die Lebensqualität von Menschen zu erhalten und zu steigern, die mit Suchtproblemen oder anderen gesundheitlichen Herausforderungen konfrontiert sind.
Betreuung des Automaten
Der Automat wird durch das Kontaktcafé, eine Einrichtung des Vereins Hilfe zur Selbsthilfe, betreut. Die dortigen Fachkräfte sorgen für regelmäßige Überprüfungen und die Befüllung des Automaten, um eine nachhaltige Versorgung zu gewährleisten. Bei Fragen oder Problemen steht zudem der Fachdienst Gesundheit unter einer bereitgestellten Telefonnummer zur Verfügung.
Die Einführung des „Safomat“ ist Teil eines umfassenderen Ansatzes, der Public Health in der Suchthilfe betont. Untersuchungen zeigen, dass mittlerweile etwa 40% der Deutschen mit chronischen Erkrankungen leben, jedoch viele sich nicht als „krank“ empfinden. Die Diskussion um Präventionsstrategien und die Verbesserung der Gesundheitsversorgung startet mit dieser Initiative und könnte langfristig Unterstützung für viele Betroffene bieten. Weitere Informationen unter Jenaer Nachrichten.