
Am Sonntag, dem 5. März 2025, treffen im Bruno-Plache-Stadion in Leipzig der 1. FC Lokomotive Leipzig und der FC Carl Zeiss Jena aufeinander. Das Spiel beginnt um 13 Uhr, und der Gästeblock ist mit 1200 FCC-Fans ausverkauft. Dieser Zuspruch zeigt die Leidenschaft der Fans, doch bevor das Spiel beginnt, gibt es bereits Unruhe. Ursprünglich war ein Autokorso vom Rastplatz Osterfeld zum Völkerschlachtdenkmal geplant, doch dieser wurde aufgrund von polizeilichen Bedenken abgesagt.
Die Polizei hat Befürchtungen geäußert, dass es während des Fanmarsches zu einem Aufeinandertreffen der rivalisierenden Fangruppen kommen könnte. Aus diesem Grund mussten die Jenaer Fans ihre Anreise umplanen und werden nun gebeten, den Parkplatz des OBI-Marktes in der Chemnitzer Straße als offiziellen Gästeparkplatz zu nutzen. Vor Ort wird eine Parkgebühr von 5 Euro fällig.
Vorherige Begegnung und aktuelle Situation
Die letzte Begegnung der beiden Teams fand am 20. August 2023 im Ernst-Abbe-Sportfeld statt. In diesem Spiel, das Teil der Regionalliga Nordost war, fanden sich 5026 Zuschauer ein. Der FC Carl Zeiss Jena musste sich mit 2:3 geschlagen geben. Tore fielen durch Osman Atilgan von Lok Leipzig (zwei Tore) und Elias Löder sowie Djamal Ziane, die für Jena trafen. Nach dieser Niederlage befindet sich der FCC momentan auf dem 15. Platz der Tabelle mit nur 2 Punkten, während Leipzig mit 9 Punkten den 4. Rang belegt.
Die bisherigen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Fanlagern werfen nicht nur Fragen nach der Sicherheit auf, sondern belegen auch ein grundlegend problematisches Verhältnis zwischen Fußballfans und der Polizei. Eine aktuelle Studie zum Thema Polizeigewalt, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft initiiert wurde, zeigt, dass Fußballfans die zweitstärkste Gruppe unter den Opfern von Polizeigewalt sind, gleich nach Demonstrationsteilnehmern. Fast ein Viertel der Befragten berichtete von rechtswidrigen Polizeihandlungen während Fußballspielen, oft ohne dass ein Gesetzesverstoß vorlag.
Forderungen nach mehr Deeskalation
Linda Röttig, eine Vertreterin der Fanhilfen, bezeichnet diese Form von Polizeigewalt als grundlegendes Problem. Die Studie hebt hervor, dass überwiegend junge Männer aus der aktiven Fanszene betroffen sind, die oft Gewalttaten durch die Polizei, darunter Schläge und den Einsatz von Reizgas, erleiden mussten. Dies führt nicht nur zu physischen, sondern auch zu psychischen Folgen wie Vertrauensverlust gegenüber der Polizei.
Die Studie fordert eine Kennzeichnungspflicht für Polizisten sowie unabhängige Kontrollinstanzen, um die Transparenz und Rückverfolgbarkeit ihrer Einsätze zu verbessern. In den letzten Jahren haben einige Bundesländer bereits defensive Einsatzplanungen durch Stadionallianzen umgesetzt. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Anzahl der Einsatzkräfte zu reduzieren und die Strategien an die jeweiligen Spiele anzupassen. Diese Ansätze scheinen erfolgreich zu sein, da über 80% der Spiele heute störungsfrei verlaufen.
Ob die aktuellen Vorkehrungen dazu führen werden, dass der heutige Spieltag in Leipzig ohne Zwischenfälle verläuft, bleibt abzuwarten. Eines ist jedoch sicher: Die Rivalität zwischen den beiden Fanlagern ist lebendig, und die Sicherheitskräfte stehen vor einer großen Herausforderung.
Während die Jenaer Fans ihre Anreise zum OBI-Parkplatz antreten, bleibt die Frage, wie sich die Stimmung in der Stadt und das Verhalten während des Spiels entwickeln werden. Die Entwicklungen stehen unter dem wachsamen Auge der Polizei, die sich auf mögliche Unruhen vorbereitet hat.
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