
Am 24. Februar 2025 gab der Landeswahlleiter Dr. Holger Poppenhäger das vorläufige amtliche Ergebnis der Bundestagswahl in Thüringen bekannt. Die Wahl fand am 23. Februar statt und verzeichnete eine hohe Wahlbeteiligung von 80,7 %, ein Anstieg im Vergleich zu den 74,9 % bei der letzten Wahl im Jahr 2021. Insgesamt waren 1.652.367 Wähler berechtigt, von denen 1.333.615 ihre Stimme abgaben, was zu 1.323.222 gültigen Erststimmen und 1.324.134 gültigen Zweitstimmen führte. Poppenhäger dankte den Organisatoren und den vielen ehrenamtlichen Helfern für ihren unermüdlichen Einsatz bei der Durchführung der Wahl, wie Kyffhäuser Nachrichten berichtet.
Die Verteilung der gültigen Zweitstimmen auf die Wahlkreise zeigt eine klare Dominanz der AfD in mehreren Wahlkreisen. Besonders auffällig sind die Ergebnisse im Wahlkreis 193 (Gera – Greiz – Altenburger Land), wo Stephan Brandner mit 44,8 % der Zweitstimmen die meisten Stimmen erhielt, gefolgt von Prof. Dr. Michael Kaufmann mit 44,5 % im Wahlkreis 194 (Saalfeld-Rudolstadt – Saale-Holzland-Kreis – Saale-Orla-Kreis) und Robert Teske mit 42,1 % im Wahlkreis 195 (Suhl – Schmalkalden-Meiningen – Hildburghausen – Sonneberg).Der Wahlkreis 192 hingegen sah Bodo Ramelow von der Linkspartei mit 36,8 % als stärksten Kandidaten.
Wahlrecht und Mandatsverteilung
Die Bundestagswahl 2025 brachte auch eine neue Regelung im Wahlrecht mit sich, die die Sitzverteilung im Parlament ausschließlich anhand der Zweitstimmen erfolgt. Dieses System führt dazu, dass eine Partei, die beispielsweise 20 % der Zweitstimmen erhält, unter bestimmten Umständen 126 Sitze, aber auch nicht alle gewonnenen Wahlkreise im Bundestag vertreten kann, abhängig von den Zweitstimmen. Dies könnte potenziell bedeutende Auswirkungen auf die Zusammensetzung des Bundestages haben, wie die ZDF-Nachrichten in einem Artikel erläutern: ZDF.
Rund 29 Parteien nahmen an dieser Wahl teil, darunter die großen Parteien SPD, Grüne, FDP, AfD und Die Linke, die in allen 16 Ländern mit Landeslisten vertreten sind. Die Anzahl der Kandidierenden sank auf 4.506, was einen Rückgang gegenüber den 6.211 Kandidaten bei der letzten Wahl darstellt. Der Frauenanteil unter den Kandidierenden lag bei 32 %, was leicht unter dem Wert von 33 % im Jahr 2021 liegt. Für die Wahl waren insgesamt 675.000 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer in etwa 90.000 Urnen- und Briefwahlbezirken im Einsatz.
Bundestagsmandate und Wählerzahlen
Insgesamt gab es 59,2 Millionen wahlberechtigte Bürger in Deutschland, was einen Rückgang von rund 1,2 Millionen im Vergleich zu 2021 darstellt. Darunter sind 30,6 Millionen Frauen und 28,6 Millionen Männer. Besonders hervorzuheben ist, dass 2,3 Millionen junge Erstwähler, was 3,9 % der Wahlberechtigten entspricht, an dieser Wahl teilnehmen konnten. Zudem konnten einige jüngere Wähler aufgrund des vorgezogenen Wahltermins nicht wählen, weil sie das erforderliche Alter von 18 Jahren noch nicht erreicht hatten, wie die Tagesschau berichtet.
Der neue Bundestag wird auf maximal 630 Abgeordnete beschränkt, was über 100 weniger ist als in der aktuellen Legislaturperiode mit 733 Abgeordneten. Die Wahl zeigt somit nicht nur eine klare Akzentverschiebung in der Wählergunst, sondern auch die Herausforderungen, die durch Änderungen im Wahlrecht und die reduzierte Anzahl an Mandaten entstehen könnten. Die Ergebnisse deuten auf eine dynamische und sich wandelnde politische Landschaft in Thüringen und Deutschland insgesamt hin.