Thüringen

Neuer Verein in Horsmar will historische Dorfkneipe beleben

In der kleinen Ortschaft Horsmar, im Unstrut-Hainich-Kreis, wird am Freitag ein neuer Verein gegründet, der die geschlossene Dorfkneipe wiederbeleben möchte. Der Plan sieht vor, das 130 Jahre alte Gasthaus künftig zwei Mal pro Woche mit Öffnungszeiten zu versehen. Bislang haben bereits 60 Ehrenamtliche ihr Interesse an einer Mitgliedschaft bekundet. Die Initiative wird von allen sechs bestehenden Vereinen im Ort unterstützt, was die gemeinschaftliche Basis der Idee unterstreicht. Das Gebäude, welches schlecht isoliert und sanierungsbedürftig ist, hat seit den 1990er Jahren keinen Betrieb mehr in der Gastronomie gesehen, was einen erheblichen Verlust für das soziale Leben in der Gemeinde darstellt. Das Hauptproblem der Initiative sind die hohen Nebenkosten von etwa 2.000 Euro pro Monat, die es zu minimieren gilt, um den Betrieb nachhaltig zu gestalten.

Die Ortschaft Horsmar zählt derzeit 574 Einwohner und ist Teil der Gemeinde Unstruttal mit Sitz in Ammern. Geografisch liegt Horsmar zwischen Dingelstädt im Nordwesten und Mühlhausen im Osten. Die Gemarkung erstreckt sich über verschiedene Höhenlagen und ist durch landwirtschaftliche Betriebe sowie umfangreiche Waldflächen geprägt. Trotz der beschaulichen Umgebung fiel dem Dorf eine Schließung von gesellschaftlichen Treffpunkten, wie der Gaststätte, auf lange Sicht schwer.

Stärkung der Gemeinschaft durch lokale Projekte

Die Gründung des Vereins in Horsmar ist unter anderem Teil eines größeren Trends, der die Stärkung des sozialen Zusammenhalts in ländlichen Gebieten zum Ziel hat. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft fördert innovative Projekte, die diesen Zusammenhalt stärken sollen, insbesondere in Gemeinden, die vom demografischen Wandel und Infrastrukturausdünnung betroffen sind. Im Rahmen des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) können bis zu 200.000 Euro an Fördermitteln beantragt werden, um soziale Begegnungsorte oder Treffpunkte zu schaffen.

Projekte, die auf die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger abzielen, sind besonders gefordert. Die thematischen Schwerpunkte reichen von der Schaffung sozialer Anlaufstellen über Unterstützung für ältere Menschen bis hin zur Förderung von gesellschaftlichem Zusammenhalt und Inklusion. Die Initiative in Horsmar könnte als Modellprojekt fungieren, das den Weg für ähnliche Projekte in vergleichbaren ländlichen Regionen ebnet.

Horsmar im gesamtgesellschaftlichen Kontext

In den letzten Jahren war Horsmar, das durch eine Vielzahl von Vereinen wie den Sportverein BSG „Traktor Horsmar“ und den Heimatverein geprägt ist, ein Ort, der mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert war. Die Schließung der letzten Gaststätte hat nicht nur das gesellschaftliche Leben beeinträchtigt, sondern auch die Identifikation der Bürger mit ihrem Heimatort geschwächt. Die nun angestrebte Wiederbelebung der Dorfgaststätte durch einen engagierten Verein könnte einen Neuanfang für die soziale Interaktion und den Austausch innerhalb der Gemeinschaft darstellen.

Durch die Unterstützung des neuen Vereins und die Förderung innovativer Projekte zeigt sich, dass in Horsmar eine nachhaltige Zukunft für die Dorfgemeinschaft möglich ist. Die Grundsteine für eine lebendige, soziale Infrastruktur werden bereits gelegt, und die Zusammenarbeit aller Beteiligten wird entscheidend für den langfristigen Erfolg sein.

Weitere Informationen und Details zu den Fördermöglichkeiten finden Interessierte unter den Programmen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, die hier einsehbar sind. Das Beispiel von Horsmar könnte nicht nur den Ort selbst, sondern auch umliegende Gemeinden inspirieren.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
tagesschau.de
Weitere Infos
de.m.wikipedia.org
Mehr dazu
ble.de

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