
In Hirschberg, einer Gemeinde im Saale-Orla-Kreis, steht die dritte Bürgermeisterwahl bevor. Am 29. Januar 2025 ist das Datum der Wahl, die zeitgleich mit der Bundestagswahl am 23. Februar stattfinden soll. Während der vergangenen Wahlversuche scheinen die Bürger von Hirschberg Schwierigkeiten zu haben, einen passenden Kandidaten zu finden. Patricia Duch, die als Kandidatin für den Bürgerbund Hirschberg in den Ring steigt, plant, sich von den Bürgern auf den Wahlzettel schreiben zu lassen, statt offiziell zu kandidieren. Duch führt derzeit kommissarisch die Amtsgeschäfte als Erste Beigeordnete.
Die Wahlen in Hirschberg haben eine interessante, jedoch komplizierte Geschichte. Bereits im vergangenen Jahr fanden zwei ergebnislose Bürgermeisterwahlen statt. Die Bürger waren aufgefordert, eigene Vorschläge auf die Stimmzettel zu schreiben, wobei die häufigsten Nennungen bei Roland Schricker und Benjamin Lill lagen, die sich letztlich in Stichwahlen gegeneinander behaupten mussten. Schricker gewann beide Wahlen, lehnte jedoch jeweils das Amt ab. Eine Sprecherin der Stadtverwaltung bestätigte die Ablehnung durch Schricker, der erklärte, dass die Aufwandsentschädigung nicht ausreiche, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.
Herausforderungen der Bürgermeisterwahl
Die Situation in Hirschberg ist besonders herausfordernd, da die Bürger mittlerweile voraussichtlich ein fünftes Mal zur Wahl antreten müssen, bis ein neuer Bürgermeister gefunden wird. Laut Informationen von Welt.de ist derzeit nicht nur die Amtsführung unklar, sondern auch der finanzielle Aspekt des Bürgermeisteramtes ist aufgrund der Rückgänge der Einwohnerzahl in den letzten Jahren problematisch geworden. Der frühere Bürgermeister hatte das Amt über 41 Jahre lang im Hauptamt ausgeübt, während die Position jetzt ein Ehrenamt geworden ist. Die Aufwandsentschädigung bleibt für viele potenzielle Kandidaten unzureichend.
In Hirschberg leben etwa 2200 Einwohner, und die Suche nach einem ehrenamtlichen Bürgermeister hat seit der Kommunalwahl im Mai begonnen. Bei dieser Wahl stand kein Wahlvorschlag auf den Stimmzetteln, was den Bürgern ermöglichte, Namen auf die Zettel zu schreiben. Die Tatsache, dass keine offiziellen Vorschläge existierten, zeigt die Komplexität der Situation, die auch zu einer erhöhten Frustration in der Bevölkerung geführt hat.
Patricia Duchs Engagement
Patricia Duch bringt jedoch eine gewisse Entschlossenheit mit. Sie hat sich gut in die Aufgaben eingearbeitet und ihr Leben auf das Ehrenamt organisiert. Mit ihrer Bereitschaft, sich als Kandidatin zur Verfügung zu stellen, hofft sie, einen frischen Wind in die Amtsgeschäfte zu bringen. Angesichts der wiederholten Wahlen und der damit verbundenen Enttäuschungen der Bürger könnte Duchs Ansatz einen Weg finden, die Menschen zu mobilisieren und das Vertrauen in die kommunale Verwaltung zurückzugewinnen.
Es bleibt abzuwarten, ob Patricia Duch und die Bürger von Hirschberg bei diesem dritten Anlauf zur Bürgermeisterwahl Erfolg haben werden. Die Wahl ist ein bedeutender Schritt für die Gemeinde, die lange Zeit auf eine stabile und engagierte Führung gehofft hat. Während die Vorbereitungen für die Wahl weitergehen, zeigt sich, dass der Weg zu einer neuen Bürgermeisterin oder einem neuen Bürgermeister mehr als nur eine Wahl ist; es ist ein Beweis für das Engagement der Bürger und die Herausforderungen, die in der lokalen Politik bestehen.