
Am 20. Januar 2025 begann in Rudolstadt der Prozess um einen Überfall auf einen Jugendclub in Remptendorf, der vor nahezu einem Jahr stattfand. Der brutale Vorfall, bei dem ein 19-Jähriger schwer verletzt wurde, erregte in der Region großes Aufsehen. Wie tagesschau.de berichtet, hat ein 22-jähriger Angeklagter ein Teilgeständnis abgelegt und gestanden, das Opfer zweimal mit einem Baseballschläger auf den Kopf geschlagen zu haben. Der Überfall geschah nach einem Streit auf einer Faschingsfeier, die in Liebengrün stattfand.
Sechs vermummte Männer bewaffnet mit Baseballschlägern, Macheten und Soft-Air-Pistolen drangen in den Jugendclub ein. Nach dem Angriff zog der 22-Jährige das Opfer nach draußen und schlug ihm erneut auf die Stirn, woraufhin das Opfer im Schnee zurückgelassen wurde. Die Aussagen des Angeklagten wurden durch mehrere Zeugen bestätigt. Interessanterweise sind Verfahren gegen fünf weitere mutmaßliche Täter abgetrennt worden, und gegen drei von ihnen wird weiterhin ermittelt. Der Bürgermeister von Remptendorf berichtet, dass der Schock noch immer tief bei den Jugendlichen sitzt; der Jugendclub konnte seit dem Überfall nicht mehr öffnen.
Jugendkriminalität im Fokus
Dieser Vorfall ist nicht isoliert und steht im Kontext einer besorgniserregenden Entwicklung in der Jugendkriminalität. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich beispielsweise am 17. März 2024 in Hamm, als ein 17-Jähriger in der Erich-Kästner-Straße von einer Gruppe von sechs Jugendlichen überfallen wurde. Wie wa.de berichtet, setzte die Gruppe einen Baseballschläger ein, um das Opfer zur Herausgabe seiner Sporttasche zu zwingen. Nach dem Raub flüchteten die Täter, konnten jedoch später von der Polizei in einem nahegelegenen Park gefasst werden.
Die festgenommenen Verdächtigen, darunter drei 16-Jährige und zwei 14-Jährige, sind alle polizeibekannt und haben Migrationshintergrund. Auf behördlicher Seite erfolgte eine schnelle Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft, die dazu führte, dass die Verdächtigen am Montag wieder auf freien Fuß gesetzt wurden. Die Untersuchung wird fortgesetzt, da auch ein anderer Raub am Vortag in den Fokus geraten ist.
Prävention von Jugendkriminalität
Die aktuelle Situation wirft Fragen zur Prävention von Jugendkriminalität auf. Das Bundesjugendministerium setzt sich aktiv für Strategien ein, um Kinder- und Jugendkriminalität zu verhindern. Wie bmfsfj.de erläutert, haben sich die Konzepte zur Kriminalitäts- und Gewaltprävention in den letzten zwei Jahrzehnten erheblich weiterentwickelt. Die Reichweite präventiver Ansätze wird durch eine verstärkte Zusammenarbeit von Jugendhilfe, Schulen, Polizei und Justiz erhöht.
Die Verhinderung von Jugendkriminalität berührt komplexe Themen wie soziale Benachteiligung und Gewalterfahrungen. Die Mehrheit der tatverdächtigen Jugendlichen tritt nur einmal strafrechtlich in Erscheinung, jedoch sind etwa fünf bis zehn Prozent Intensivtäter, die gefährlichen Mustern folgen. Durch gezielte Handlungsstrategien wollen Fachleute nachhaltige Lösungen finden und ergreifen.