Weimar

Neues Leben für die alte Sendehalle: Weimar plant kulturelle Wiederbelebung!

Die geplante Umwandlung des ehemaligen Funkhauses in Weimar nimmt konkrete Formen an. Die Stiftung Sendehalle beabsichtigt, bis Herbst 2025 den Bauantrag für das Gebäude einzureichen. Diese Entscheidung folgt der historischen Bedeutung des Ortes, der ursprünglich in der NS-Zeit als Gedenk- und Pilgerort für den Philosophen Friedrich Nietzsche errichtet wurde. Der Entwurf stammt von dem völkisch-nationalistischen Architekten Paul Schultze-Naumburg, doch die eigentliche Einweihung fand nie statt, da das Gebäude erst 1944 fertiggestellt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente es als Funkhaus und gilt seit 2000 als ungenutzt, abgesehen von vereinzelt stattfindenden Kulturveranstaltungen.

Die Stiftung erwarb das Gebäude 2022 bei einer Zwangsversteigerung für eine Million Euro. Der Bund stellt zudem 5,2 Millionen Euro für die Umwandlung zum Bildungs- und Kulturort bereit. Ein umfassendes Sanierungsprojekt ist für das Frühjahr 2026 geplant und wird etwa zwei Jahre dauern. Der erzielte Zustand des Gebäudes soll dabei erhalten bleiben, um die Geschichte der Halle sichtbar zu machen und eine Dauerausstellung zur Vergangenheit des Ortes einzurichten. Insbesondere sollen Bildungsformate und Zeitzeugengespräche entwickelt werden.

Neue Nutzung und Veranstaltungen

Martin Kranz, der das Gebäude kürzlich kaufte, plant eine nachhaltige Nutzung. Die Sendehalle soll zu einem neuen Zentrum für politische Bildung in Weimar werden, in dem Konzerte, Diskussionsveranstaltungen und Seminare stattfinden können. Für diese Vision hat Kranz bereits zehn Millionen Euro an Fördergeldern und privaten Spenden gesammelt. Langfristig sollen Mieteinnahmen zur Finanzierung des Komplexes beitragen.

Die historische Dimension der Sendehalle ist nicht nur ein bedeutender Teil der umfangreichen Weimarer Kulturgeschichte, sondern war während der DDR-Zeit stark umstritten. Alle Bezugnahmen auf Nietzsche wurden damals aus dem Raum entfernt. Die Halle wurde mehrere Jahre vom MDR genutzt, bevor sie in den Zustand eines „Lost Place“ verfiel, insbesondere nach dem Verkauf an einen russischen Investor.

Bisherige Fortschritte und Zukunftsausblick

Kranz zeigt sich entschlossen, die Verantwortung für diesen geschichtsträchtigen Ort zu übernehmen und arbeitet eng mit der Klassik Stiftung Weimar zusammen. Erste kulturelle Veranstaltungen sind bereits geplant, darunter ein „Concert for Peace“ am 15. November 2024 sowie ein Tag der Offenen Tür am 16. November 2024. Diese Veranstaltungen sollen der Öffentlichkeit einen ersten Einblick in die zukünftigen Möglichkeiten der Halle geben.

Die anstehende Sanierung und Umnutzung des Gebäudes ist Bestandteil eines größeren nationalen Kulturförderprogramms, das sich der infrastrukturellen Verbesserung von kulturell bedeutsamen Einrichtungen widmet. Im Jahr 2025 stehen bis zu 20 Millionen Euro an Bundesmitteln zur Verfügung, um die Umsetzung solcher Projekte zu unterstützen. Ein wesentlicher Teil davon fließt ebenfalls in die geplante Transformation der Sendehalle, wobei die Förderentscheidungen der Bundesregierung für Kultur und Medien im April 2025 erwartet werden.

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