
In Thüringen kämpfen zahlreiche Kommunen mit dem zunehmenden Problem unerlaubter Sticker im öffentlichen Raum. Insbesondere die Stadt Jena sieht sich mit einem massiven Anstieg von Aufklebern konfrontiert. Der Ordnungsamtsleiter Jan Riese berichtet, dass der Trend in den letzten zehn Jahren stark zugenommen hat. In Leinefelde-Worbis wird seit drei Jahren ein ähnlicher Anstieg verzeichnet, während in Erfurt, Gera, Weimar und Suhl die Herausforderung konstant hoch bleibt. Laut Schätzungen sind zwischen einem Drittel und einem Viertel aller Verkehrszeichen in Jena von Aufklebern betroffen, was erhebliche Folgen für die Verkehrssicherheit hat.
Die Entfernung dieser Sticker gestaltet sich als aufwendiges Unterfangen. Oft dauert es mindestens eine Stunde und kostet die Kommunen etwa 50 Euro pro Arbeitsstunde. In Jena belaufen sich die jährlichen Ausgaben für die Entfernung auf schätzungsweise 25.000 bis 50.000 Euro. In Weimar müssen wöchentlich bis zu zehn Sticker von verschiedenen Schildern entfernt werden, während Erfurt 2024 rund 42.000 Euro für die Beseitigung von 134 Graffiti und Aufklebern ausgab. Diese Aufkleber führen häufig dazu, dass wichtige Informationen auf den Schildern unleserlich werden, was das Risiko von Verkehrsbehinderungen erhöht.
Gefahren und Konsequenzen
Die Entfernung von Stickern an Verkehrsschildern birgt nicht nur Gefahren für die Mitarbeiter, sondern kann auch die Verkehrssicherheit gefährden. Oft sind die betroffenen Schilder so stark beschädigt, dass sie ausgetauscht werden müssen; dies verursacht zusätzliche Kosten. Sticker, besonders solche mit sportlichem Bezug, insbesondere zu Fußball, sind weit verbreitet, während politische oder lokale Themen weniger häufig vertreten sind. In Erfurt drohen Verursachern hohe Bußgelder von bis zu 5.000 Euro, wobei die Ermittlung der Täter zumeist schwierig ist, da sie oftmals nachts agieren.
Die Schwierigkeiten für die Ordnungsämter bestehen nicht nur in der Beseitigung der Sticker. Innovative Firmen haben bereits Anti-Sticker-Folien entwickelt, die das Bekleben erschweren, kosten jedoch bis zu 1.500 Euro pro Folie. Einige Kommunen, wie Weimar und Gera, setzen daher auf spezielle Beschichtungen bzw. Folien, um die Sticker zu verhindern. Diese Lösungen scheinen aber noch nicht ausreichend. In Jena wurden zudem spezielle Reiniger getestet, die sich jedoch als unerschwinglich für den täglichen Einsatz erwiesen haben.
Reflexion über Vandalismus in der Gesellschaft
Eine breitere Perspektive auf Vandalismus zeigt, dass das Bekleben von Verkehrsschildern nur ein Teil eines größeren Problems ist. In Städten wie Regensburg wird seit geraumer Zeit über die Zunahme von Schmierereien und Aufklebern diskutiert. Trotz sinkender Kriminalitätsraten in den vergangenen Jahren bleibt die Aufklärungsquote sehr gering. Der Reiz des Vandalismus, insbesondere unter Jugendlichen, ist weiterhin ein gesellschaftliches Problem.
In Regensburg kostet die Beseitigung von Graffiti und ähnlichen Verunstaltungen die Stadt jährlich etwa 20.000 Euro. Während die Meinungen über die Sauberkeit der Stadt unterschiedlich sind, werden Sticker von vielen als unangenehm empfunden. Insbesondere die Stadtverwaltung hat verschiedene Maßnahmen ergriffen, um dem Vandalismus entgegenzuwirken, wie die Einführung eines Mängelmelders und legaler Graffitiwände.
Die Herausforderungen, vor denen die Kommunen stehen, sind vielfältig, und es gibt bisher kein effektives und finanziell tragbares Mittel gegen die Sticker. Die Kommunen setzen weiterhin auf technische Lösungen und Aufklärung, um die Bürger für das Problem zu sensibilisieren. Der Kampf gegen hält aber an, da die nächtlichen Stickerattacken und der Vandalismus insgesamt ein hartnäckiges Problem bleiben.
Insgesamt berichtet Thüringen über einen Trend, der zeigt, dass der Respekt gegenüber öffentlichem Eigentum in der Gesellschaft abnimmt, teilweise auch durch den Einfluss von sozialen Medien. Während Städte wie Freiburg und Erlangen erfolgreichere Strategien gegen Vandalismus implementiert haben, ist der Weg zur Befreiung von den ungeliebten Aufklebern in vielen Kommunen noch weit.
thüringen.de berichtet, dass …
weka.de weist darauf hin, dass …
regensburger-nachrichten.de erläutert, dass …