
Am 20. Januar 2025 wurde bekannt gegeben, dass Dr. Thomas Seidensticker von der Technischen Universität Dortmund mit dem Jochen Block-Preis 2025 der Deutschen Gesellschaft für Katalyse ausgezeichnet wird. Diese Ehrung wird ihm für seine herausragenden Arbeiten zur Entwicklung selektiver chemo-katalytischer Prozesse zur Nutzung nachwachsender Rohstoffe zuteil. Der mit 3.000 Euro dotierte Preis wird im Rahmen des Jahrestreffens Deutscher Katalytiker vom 12. bis 14. März 2025 in Weimar verliehen, einem zentralen Event für Experten auf diesem Gebiet.
Dr. Seidensticker ist am Lehrstuhl für Technische Chemie der TU Dortmund tätig. Dort widmet er sich der Forschung zur Erzeugung von Plattformchemikalien aus pflanzlichen Ölen unter Verwendung homogener Katalyse. Sein Fokus liegt dabei auf der technischen Umsetzbarkeit, insbesondere in Bezug auf kontinuierliche Prozesse in Miniplants, die ein integriertes Katalysatorrecycling ermöglichen. Ein bemerkenswerter Aspekt seiner Forschung ist die Umwandlung mehrfach ungesättigter Fettsäuren in einfach ungesättigte Verbindungen, welches durch innovative Katalysatorsysteme erfolgt.
Innovationen in der Katalyse
Eine seiner bedeutendsten Entwicklungen umfasst eine neue Technologie zur selektiven Teilhydrierung, die bereits zum Patent angemeldet wurde. Dr. Seidensticker hat zudem ein Start-up mit dem Namen „simplyfined“ gegründet, das sich der nachhaltigen Gestaltung der chemischen Industrie widmet. Der 1987 geborene Wissenschaftler studierte Chemie an seiner Alma Mater und schloss 2016 seine Promotion dort ab. Seit 2020 leitet er die Nachwuchsgruppe „Renewlysis“, die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert wird.
Seidensticker hat nicht nur zahlreiche Preise erhalten, darunter den DECHEMA-Hochschullehrer-Nachwuchspreis für Technische Chemie im Jahr 2022, sondern engagiert sich auch im Vorstand von abiosus e.V. zur Förderung der Forschung über nachwachsende Rohstoffe. Darüber hinaus ist er Initiator des Westdeutschen Katalyse Lehrverbundes (WDKL) und arbeitet als freier Mitarbeiter bei „Die Physikanten“.
Der Jochen Block-Preis
Der Jochen Block-Preis wird vergeben, um den wissenschaftlichen Nachwuchs im Bereich der Katalyse zu fördern. Besonders im Fokus stehen dabei die Arbeiten jüngerer Wissenschaftler:innen. Die Deutsche Gesellschaft für Katalyse vereint rund 1.000 Mitglieder aus Industrie und Akademia und setzt sich aktiv für den Austausch zwischen verschiedenen Institutionen ein. In diesem Kontext wird die Bedeutung des Jochen Block-Preises für die Anerkennung und Förderung von Talenten in der Katalyseforschung unterstrichen. [idw-online berichtet] darüber, dass die Auszeichnung nicht nur eine persönliche Ehrung für Seidensticker darstellt, sondern auch ein Meilenstein für die zukünftige Forschung im Bereich der nachhaltigen Chemie.
Zusätzlich hat die DECHEMA ihre Zusammenarbeit mit dem VDI im Bereich der Verfahrenstechnik und technischen Chemie verstärkt. Eine neue Kooperationsvereinbarung soll die Initiative „ProcessNet“ ersetzen und sieht die Gründung von fünf gemeinsamen Fachsektionen vor, dazu gehören unter anderem die Bereiche Fluiddynamik und Trenntechnik sowie Reaktionstechnik. Das Ziel dieser Kooperation ist es, Synergien zu nutzen, den Austausch von Informationen zu fördern und Sichtbarkeit zu bündeln. Weitere Informationen zu diesen Entwicklungen sind auf [processnet.org] verfügbar.
Insgesamt steht die Verleihung des Jochen Block-Preises nicht nur für individuelle Errungenschaften, sondern auch für den kollektiven Fortschritt in der Katalyseforschung und die Hoffnung auf nachhaltige Innovationen in der chemischen Industrie.