
Am 17. Januar 2025 hat die Thüringer CDU in einem bemerkenswerten Vorfall die Wiederholung der Wahl eines Direktkandidaten im Wahlkreis 190 beschlossen. Grund dafür ist die Weigerung einer Person, die den Wahlprozess unterzeichnen sollte, ihre Unterschrift zu leisten. Dieser Vorfall ereignete sich nach der Delegiertenversammlung am 2. Dezember, wo die Mitarbeiterin von Thomas Gottweiss, der kürzlich in den Thüringer Landtag eingezogen ist, gewählt wurde. Gottweiss folgte Marcus Malsch, der zum Staatssekretär ernannt worden war und die Fraktion verlassen hat. Die Mitarbeiterin bringt über 30 Jahre Erfahrung im Kreisverband Weimarer Land mit, was ihren Status innerhalb der Partei erhöht.
Der CDU-Kreiswahlleiter hat am Freitag empfohlen, die Aufstellungsversammlung vom 2. Dezember erneut durchzuführen. Um sicherzustellen, dass der Ablauf der Wahl korrekt ist, sollen neue Teilnehmer bestimmt werden, die den Prozess eidesstattlich bestätigen. Die Kreisvorsitzende Christiane Schmidt-Rose hat alle stimmberechtigten Vertreter bereits per E-Mail zu einer neuen Wahlkreisvertreterversammlung eingeladen. Diese Versammlung soll am Sonntagabend in der CDU-Geschäftsstelle in Apolda abgehalten werden. Schmidt-Rose weist darauf hin, dass die Geschäftsordnung der CDU Thüringen in begründeten dringenden Fällen eine Fristverkürzung erlaubt.
Politische Landschaft im Wahlkreis 192
In der Zwischenzeit wird im Wahlkreis 192, der die Städte Erfurt und Weimar sowie die Landgemeinde Grammetal umfasst, an verschiedenen Direktkandidaten gearbeitet. Für die Bundestagswahl 2025 wurden in diesem Wahlkreis mehrere Kandidaten nominiert. Zu den prominentesten Kandidaten gehören:
- Tassilo Timm (MLPD): Gleisbauer und seit 2018 Landesvorsitzender der MLPD in Thüringen.
- Carsten Schneider (SPD): Bundestagsabgeordneter seit 1998 und viermal mit Direktmandat gewählt.
- Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Die Grünen): Bundestagsabgeordnete und Mitgründerin von Demokratie Jetzt.
- Bodo Ramelow (Die Linke): Ehemaliger Thüringer Ministerpräsident und Gewerkschaftssekretär.
- Michael Hose (CDU): Schulleiter der Gemeinschaftsschule 10 in Erfurt.
- Alexander Claus (AfD): Volkswirt und Jurastudent mit Erfahrung in der Wirtschaft.
- Thomas Kemmerich (FDP): Ehemaliger Thüringer Ministerpräsident und Jurist.
- Gernot Süßmuth (BSW): Musiker und Violinist mit umfangreicher künstlerischer Ausbildung.
Bis zur Bundestagswahl 2021 trug dieser Wahlkreis die Nummer 193.
Christian Hirte als Spitzenkandidat
Eine weitere wichtige Entwicklung innerhalb der Thüringer CDU ist die Wahl von Christian Hirte zum Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl 2025. Der 48-jährige Jurist aus Bad Salzungen wurde bei der Landesvertreterversammlung mit 74 von 86 Stimmen auf Platz eins der Landesliste gewählt. Er ist seit rund 30 Jahren Mitglied der CDU und sitzt seit 2008 im Bundestag. Im vergangenen Dezember wurde Hirte bereits einstimmig als Spitzenkandidat vom CDU-Landesparteitag in Ilmenau vorgeschlagen.
Hirte hat konkrete politische Anliegen, darunter eine Reform der Migrations- und Wirtschaftspolitik. Ein zentrales Thema seiner Agenda ist die kritische Prüfung des geplanten Verbrennerverbots in der Autoindustrie. Der Landesvorsitzende der Thüringer CDU, Mario Voigt, bezeichnet Hirte als erfahrenen Wirtschaftsexperten, der sich stark für die Interessen Ostdeutschlands einsetzen möchte. Dies könnte einen erheblichen Einfluss auf den bevorstehenden Wahlkampf haben und die politische Richtung in Thüringen prägen.
Diese Entwicklungen verdeutlichen die dynamischen und sich schnell ändernden Prioritäten innerhalb der Thüringer CDU und der politischen Landschaft insgesamt, während alle Augen auf die Bundestagswahl 2025 gerichtet sind.
Für nähere Einblicke in die Hintergründe dieser Ereignisse lesen Sie auch: MDR, Tagesschau, und MDR.