
Am 22. Februar 2025 wurde das Ergebnis der U18-Bundestagswahl in Thüringen bekannt gegeben, eine wichtige Plattform, auf der junge Menschen ihre Stimmen abgeben können. Die Wahl, die von der Jugendbildungsstätte Arbeit und Leben koordiniert wurde, verzeichnete eine hohe Beteiligung: 1.800 junge Wählerinnen und Wähler unter 18 Jahren fanden den Weg zu den 32 Wahllokalen.
Die erzielten Stimmen zeigen ein überraschendes Bild: Die Alternative für Deutschland (AfD) kam auf 35,2 Prozent der gültigen Stimmen und sicherte sich damit den ersten Platz. Damit unterstrich die Partei ihre anhaltende Relevanz unter den jüngeren Wählern. Die Linke folgte mit 23,4 Prozent, während die Sozialdemokratische Partei (SPD) und die Christlich Demokratische Union (CDU) 11,1 Prozent und 10,2 Prozent erhielten. Die Grünen und die Bürgerrechtspartei (BSW) erzielten 7,1 und 6,1 Prozent, während die Freie Demokratische Partei (FDP) lediglich 2,4 Prozent der Stimmen erreichte.
Wahlverhalten junger Menschen
Das hohe Interesse an der U18-Wahl zeigt die wachsende politische Sensibilisierung der jüngeren Generation. Die Ergebnisse sind zwar nicht repräsentativ, spiegeln jedoch die politische Stimmung unter jungen Menschen wider. Es wird darauf hingewiesen, dass das Wahlverhalten junger Wähler schwankt. Während bei der Bundestagswahl 2021 die Grünen und die FDP führten, erzielte die AfD bei der Europawahl 2024 gute Ergebnisse in dieser Altersgruppe. Rüdiger Maas, Psychologe und Fachmann für Generationenforschung, betont, dass aktuelle Umfragen darauf hindeuten, dass Grüne und Linke bei jungen Wählern an Präsenz gewonnen haben, während die AfD rückläufig ist.
Ein interessanter Aspekt ist, dass Ängste bei jungen Menschen zugenommen haben, besonders die Sorge vor einem Rechtsruck in der Gesellschaft. Dieses Gefühl könnte die Wählerschaft dazu bewegen, sich stärker den linken Parteien zuzuwenden. „Junge Wählerinnen zeigen eine Tendenz zur Linkspartei, während junge Männer häufiger rechtskonservativer wählen“, so Maas. Dabei ist gut zu beobachten, dass die Themen bezahlbarer Wohnraum, Klimaschutz und Gleichberechtigung für die junge Wählerschaft von zentraler Bedeutung sind.
Falschbehauptungen und soziale Medien
Leider wurde die U18-Wahl von Falschinformationen begleitet. Auf der Social Media Plattform X wurde ein Post verbreitet, der falsche Behauptungen über die Jugendwahlen in Deutschland aufstellte. Der Post, der von einem account mit rechtsextremen Inhalten veröffentlicht wurde, erreichte über 11,8 Millionen Nutzer und unterstellte, dass die AfD in jeder Schule mit überwältigender Mehrheit gewonnen habe. Ein Faktencheck der Deutschen Welle hat diese Behauptungen klar widerlegt.
Zusätzlich zur U18-Wahl findet am 23. Februar auch die Juniorwahl statt, die im Schulunterricht durchgeführt wird und deren Ergebnisse ebenfalls erteilt werden. Diese Wahl, die durch den kumulus e.V. organisiert wird, hat das Ziel, Kindern und Jugendlichen eine aktive Teilnahme am demokratischen Prozess zu ermöglichen. Die U18-Wahl ist eines der größten außerschulischen Bildungsprojekte in Deutschland und fördert die politische Bildung von jungen Menschen durch Rahmenprogramme und Aktivitäten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die U18-Wahl und die damit verbundenen Themen nicht nur die Ansichten der jungen Generation widerspiegeln, sondern auch die Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind. Die Auseinandersetzung mit Politik, die Warnung vor Falschinformationen und die Anpassung des Wahlverhaltens an aktuelle soziale Themen sind entscheidend für das Verständnis der politischen Landschaft in Deutschland.
Mehr Informationen über die U18-Wahl finden Sie bei MDR. Weitere Details über die Juniorwahl sind auf u18.org verfügbar und dazu, wie soziale Medien die Wahrnehmung junger Wähler beeinflussen, können Sie bei Zeit nachlesen.