
Ostern, das wichtigste Fest im liturgischen Kalender der Christenheit, wird in diesem Jahr am 11. April 2025 gefeiert. Das Fest begibt sich in eine tiefere Dimension während der Osternachtfeier, einer Zeit des Übergangs von Dunkelheit zu Licht. Zu Beginn dieser Feier wird die Osterkerze, ein zentrales Element des christlichen Glaubens, am geweihten Osterfeuer entzündet. Diese Zeremonie hat nicht nur eine symbolische, sondern auch eine tief verwurzelte historische Bedeutung.
Die Osterkerze, auch bekannt als Cereus paschalis, steht für die Auferstehung Christi und verkörpert somit Hoffnung und neues Leben. Ihre Wurzeln reichen bis in die Spätantike zurück, wo die Verwendung großer Kerzen bereits bei heidnischen Ritualen verbreitet war. Bedeutende Kirchengeschichtler wie Hieronymus und Augustinus erwähnten bereits im 4. Jahrhundert das Lob der Osterkerze in ihren Schriften. Die Tradition sieht vor, dass die Kerze aus Bienenwachs besteht, was die menschliche Natur Christi symbolisiert, während die Flamme seine göttliche Natur repräsentiert.
Feierliche Zeremonien
Während der Osternachtfeier wird die Osterkerze in einem feierlichen Zug in die dunkle Kirche getragen. Begleitet von dem dreifachen Ruf „Lumen Christi“ und der Antwort „Deo gratias“ wird ihre Bedeutung noch verstärkt. Das Licht, welches von der Kerze ausgeht, wird dann symbolisch an die Gemeindemitglieder weitergegeben, was sowohl Taufe als auch das Leben als „Kinder des Lichts“ symbolisiert. Zudem werden in der Liturgie mindestens fünf Lesungen aus der Bibel vorgelesen, unter denen sich auch die Geschichte der Auferstehung befindet.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Feier ist die Tauffeier, in der die Täuflinge in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen werden und sich verpflichten, nach christlichen Maßstäben zu leben. In der anschließenden Eucharistiefeier versammeln sich die Gläubigen, um Gott für das neue Leben in Christus zu danken. Die Osterkerze selbst steht während der gesamten Osterzeit in der Kirche und wird bei Taufen, Trauungen und Begräbnissen verwendet. In einigen Gemeinden wird die Kerze erst an Christi Himmelfahrt ausgelöscht.
Kulinarische Bräuche und Familienfeste
Bedeutung hat das Osterfest auch auf kulinarischer Ebene. Am Ostermontag, der im Zeichen der Familie steht, trifft sich die christliche Gemeinde zu einem gemeinsamen Familienmahl. Traditionsgemäß steht das Osterlamm im Mittelpunkt des Ostertisches, das seine Wurzeln im jüdischen Pessachfest hat, wo ein Lamm geschlachtet wird. Selbst die Gestaltung der Osterkerze hat im Lauf der Jahrhunderte Varietäten erfahren. Früher oft mit Blumen und Blättern geschmückt, sind im Laufe der Zeit Symbole wie das Kreuz, die Jahreszahl sowie Alpha und Omega hinzugefügt worden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Feierlichkeiten rund um Ostern weit über die liturgischen Aspekte hinausgehen und tief in der Gemeinschaft verankert sind. Die Osterkerze symbolisiert nicht nur das Leben und die Auferstehung, sondern auch die Hoffnung und den Zusammenhalt innerhalb der christlichen Gemeinschaft. Heute ist sie ein lebendiges Symbol des Glaubens, das in verschiedenen Kirchenstilen weltweit unterschiedlichen Ausdruck findet.